Zum Evangelium Lk 14, 25-33 am Sonntag, dem 8. September 2013-09-02
Du liebe Güte, da habe ich übernommen, den Impuls für den heutigen Sonntag zu schreiben – und da steh ich nun! Ich bin ein „Familienmensch“, wie er im Buche steht. Im Kreis meiner Familie fühle ich mich sicher und geborgen. Dass es den Meinen wohl ergeht und dass ich alles dafür tue, ist dominierender Bestandteil meines Wesens und Seins. Und dann sagt Jesus, dass ich nicht seine Jüngerin sein kann, wenn ich sie nicht gering achte! Puh, das ist harter Tobak! Muss ich mich zwischen ihnen und IHM entscheiden? Bin ich „raus aus dem Spiel“, wenn ich weiter mit dieser Liebe an meiner Familie hänge?
Ich lese weiter … Die folgenden Zeilen (Vers 28-32) interpretiere ich so: Ich muss mir schon gut und nüchtern überlegen, auf was ich mich einlasse. Es geht um kein zuckersüßes „Hurra-Spektakel“. Und auch der Verzicht auf alles, was vermeintlich Sicherheit gibt (Besitz) ist gefordert (Vers 33). Kann ich das? Kann „man“ das heute überhaupt , und – wie sähe das konkret aus?
Die Verse machen mich sehr nachdenklich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Zerstörung haltgebender Bindungen das eigentliche Anliegen dieser Aussagen Jesu ist, dessen zentrale Botschaft von Liebe spricht. Aber wieder einmal wachrütteln tun sie. Es ist ein Aufruf, sich nicht selbst einzulullen in vermeintliche Sicherheiten und Plausibilitäteń und immer wieder zu schauen, wo denn die eigenen Prioritäten liegen und aus welchen Motiven heraus sich das alltägliche Handeln ergibt. Habe ich wirklich SEINE Botschaft vor Augen und lasse mich von ihr lenken oder „stricke“ ich mir meine eigene?
Der gute Gott, der uns das Leben in Fülle versprochen hat, und der uns – wo es nötig ist – gründlich aufrüttelt, begleite und segne uns in der vor uns liegenden Woche, dass wir leben und handeln als seine Jüngerinnen und Jünger!
Maria Schmale
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männer aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-, und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.
Dieser Text ist echt harter Tobak!
Ein wahrer Stein des Anstoßes…
Lange habe ich ihn nicht verstanden..
Aus meiner heutigen Sicht kann und möchte ich hinzufügen,
dass es Jesus darum gehen könnte,
sich nicht durch die Rolle „Vater, Mutter, Bruder, Schwester….“ zu definieren,
sich nicht dadurch seine Bestätigung und seinen Selbstwert zu beschaffen.
Was bleibt von mir übrig, wenn all diese Rollen und Sicherheiten weg fallen?
Geht die Welt dann für mich unter?
Wie reagiere ich, wenn meine Erwartungen im Miteinander nicht erfüllt werden?
DANN zeigt es sich, wem ich folge,
welche Werte ich an die 1. Stelle setze.
Was IMMER zählt und zählen sollte,
worauf wir uns auf unserem Nachfolgeweg immer mehr einlassen sollten,
ist,
aus dem Bewusst-SEIN zu leben und zu handeln,
GOTTES geliebtes Kind zu SEIN!