In diesem Advent wurden wir von einem Engel durch die Zeit auf Weihnachten hin begleitet.
Engel begleiten uns auch heute durch das Wort Gottes in den Texten der heutigen Liturgie.
Engel sind Gesandte und Boten Gottes, fabelhafte Wesen, oft dargestellt mit Flügeln.
Ich glaube und hoffe Engel sind Wesen wie du und ich!
Bei Jesaja wird uns vorausgesagt,
Das Volk, das in der Finsternis ging,
sah ein helles Licht;
über denen, die im Land des Todesschattens wohnten,…
Noch im vergangenen Jahr wähnten wir uns selbst in der Finsternis.
Ein weiteres Weihnachtsfest im Griff von Corona drohte uns.
In diesem Jahr ist das fast vergessen. Eine viel tiefere Finsternis liegt über uns.
Der unfassbare Angriffskrieg Putins und seiner Getreuen reißt seit Februar das Ukrainische Volk in tiefste Dunkelheit. Wie hatten wir alle gehofft, dass sich so etwas in Europa nicht mehr wiederholen würde.
In der Ukraine sterben täglich Menschen, sterben Seelen und hinterlassen leere Hüllen
oder werden Seelen verletzt, weil die Schändung als Waffe missbraucht wird.
Nicht nur in der Ukraine, sondern auch in den weit entfernten Dörfern Russlands leiden Menschen an den Folgen des Krieges, an Kälte und Hunger.
Den einen wird die Infrastruktur zerbombt, den anderen wird die Infrastruktur vorenthalten,
weil die notwendigen Mittel in Waffen flossen und Söhne fehlen,
die der Ideologie des Bösen Willen in einen Krieg geschickt wurden,
der wahrscheinlich schon rund 130000 Menschenleben gekostet hat.
Es hungern Menschen auch in Afrika, weil Ernten fehlen, auf die sie sich verlassen konnten.
Dunkelheit! Auch in der Kirche! Dunkelheit überall um uns herum!
Mein Gott, warum?
…strahlte ein Licht auf.
Du mehrtest die Nation,
schenktest ihr große Freude.
Man freute sich vor deinem Angesicht,
wie man sich freut bei der Ernte,
wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird.
Denn sein drückendes Joch
und den Stab auf seiner Schulter,
den Stock seines Antreibers zerbrachst du
wie am Tag von Mídian.
Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft,
jeder Mantel, im Blut gewälzt, wird verbrannt,
wird ein Fraß des Feuers.
Wie sehr wünschen wir uns genau das! Ein Licht, das die Dunkelheit besiegt!
Stiefel und Uniformen verbrannt!
Das Joch des Krieges zerbrochen!
Überall da, wo noch Krieg und Unfrieden herrschte: Frieden!
Denn ein Kind wurde uns geboren,
ein Sohn wurde uns geschenkt.
Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt;
Man rief seinen Namen aus:
Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott,
Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens.
Die große Herrschaft
und der Frieden sind ohne Ende
auf dem Thron Davids und in seinem Königreich,
es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit,
von jetzt an bis in Ewigkeit.
Der Eifer des HERRN der Heerscharen
wird das vollbringen.
Gott ist zu uns gekommen.
Als kleines verletzliches Kind, das Platz hat auf zwei Händen seines Vaters,
im Arm seiner jungen Mutter,
aus Mangel an Alternativen in eine Futterkrippe gebettet,
in einem Schuppen, einem Stall, weil kein Platz für die junge Familie war.
Gott ist als Kind zu uns gekommen, um volles Risiko zu gehen.
Dieser kleine Mensch wird jung sterben, nicht wie jeder Mensch,
sondern wie ein Verbrecher, gemartert am Kreuz.
Dieser wird sagen: Ich bin bei euch, alle Tage der Welt!
Sogar im Tod, in der Dunkelheit, im Krieg, in der Krankheit, im Leiden!
Aber auch in der Freude und in der Liebe!
Und so ist er von Weihnachten auf Ostern zu das Licht in der Welt!
Der Eifer des HERRN der Heerscharen
wird das vollbringen.
Lasst uns diese Botschaft von Weihnachten weitertragen.
Lasst uns Engel sein, Licht bringen und rufen:
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.“
Lasst uns Engel sein und SEIN Reich des Friedens
durch Recht und Gerechtigkeit und Liebe vollbringen!
Frohe und gesegnete Weihnachten und Friede auf der ganzen Erde!
Thomas Schlott