- Adventssonntag 2018 – 9. Dezember 2018 Lk 3.1 – 6
Das heutige Sonntagsevangelium leitet das öffentliche Wirken Jesu ein , nachdem
Lukas zuvor die Besonderheiten von Geburt und Kindheit Jesu umschrieben hat.
Mit knappen Zeitangaben belegt er die Historizität dieser Ereignisse.
Was hier berichtet wird, hat also real stattgefunden.
Und genauso wirklich wird das Handeln Gottes beschrieben, sein Ruf an Johannes.
Dieser lebte jenseits der geregelten und bequemen Alltäglichkeit in der Wüste,
in Einsamkeit und kompromissloser Eindeutigkeit.
Ebenso radikal wie seine Wüstenerfahrung ist seine Botschaft. Als unbequemer Mahner
fordert er seine Zuhörer auf zu handeln, sich taufen zu lassen zur Vergebung der Sünden.
Denn erst dann verändert sich alles. Im Vertrauen auf Gott werden Berge und Hügel abgetragen,
können alle Menschen Gottes Heilshandeln erkennen.
Auch Jesus Christus verwendet später dieses Bild seines Wegbereiters:
Der Glaube kann Berge versetzen.
Welche Berge müssen heute begradigt werden, um Gerechtigkeit und Frieden auf der Welt
voranzutreiben?
Welche Berge an Aufgaben und Problemen scheinen unüberwindbar?
Was verhindert, dass sich Menschen religionsübergreifend näherkommen und gemeinsam
die himmelschreiende Ungerechtigkeiten dieser realen Welt aus dem Weg räumen?
Johannes startet nicht mit einem allgemeinen politischen Programm, sondern fordert
individuelle Konsequenzen; die Umkehrtaufe, um die persönliche Trennung von Gott
zu überwinden.
Denn erst wenn der Mensch seinen Teil der Verstrickung in Ungerechtigkeit, Trägheit
und Unerlöstheit anerkennt, kann er freigesprochen werden, kann er wieder an die
uralten Verheißungen glauben, dass Gott uns anrühren will, dass er in uns Erlösung
real werden lässt.
Vertrauen wir auf Gottes Zusage und Beistand beim Überwinden von Bergen. Leisten
wir unermüdlich weiterhin Dienste der liebenden Zuwendung, auch wenn der Wind der
großen Hilfsbereitschaft zu drehen scheint.
Gott wird Mensch – bereiten auch wir ihm den Weg!
Im Advent erwarten wir deine Ankunft, Herr.
Sie ist mit so vielen Erwartungen verbunden,
mit Hoffnungen, Sehnsüchten und Wünschen.
Segne uns, Herr, und alle, mit denen wir zusammenleben
und Weihnachten entgegengehen,
im Warten auf das Kind in der Krippe,
in dem alle Hoffnungen, Sehnsüchte und Wünsche sich finden.
Segne und begleite uns in unseren Erwartungen.
Ich wünsche Ihnen und Euch eine stressfreie und besinnliche Adventszeit.
ULLA PROYER