Unabhängig von dem, was trennen mag, gibt es für Christen etwas Verbindendes: Die Taufe ist ein Sakrament, bei dem es keinen Unterschied gibt zwischen der katholischen und evangelischen Kirche. Beide erkennen gegenseitig die Taufe als gültigen Bund des Menschen mit dem dreifaltigen Gott an. Um dies deutlich zu machen, entschlossen sich die katholische und die evangelische Kirchengemeinde in Höntrop zu einer gemeinsamen Tauffeier. Am Pfingstmontag war die Feier für die Waldbühne im Südpark vorbereitet, wo sie aufgrund des Regens nicht stattfinden konnte. Kurzerhand wurde der blumenreich geschmückte Taufbrunnen nach St. Maria Magdalena gebracht. Durch alle Kommunikationswege, vom Kirchengeläut über Weitersagen, Facebook oder Whatsapp wurde der neue Ort der Tauffeier bekannt gemacht.
In der vollbesetzten Kirche wurde der Taufbrunnen zunächst mit warmem Wasser gefüllt. Dann vertraute die Gemeinde alles, was von Gott trennt, symbolhaft in Krügen mit Wasser ebenfalls dem Taufbrunnen an. Szenisch machte die Gemeinde das Evangelium von Jesus am Brunnen anschaulich: „Wer von dem Wasser trinkt, das ich den Menschen geben werde, wird nie mehr Durst haben.“ In dieser Erzählung trifft das vermeintlich Trennende zwischen der Frau am Brunnen und Jesus auf die Liebe Gottes, welche die Trennung nicht nur überwindet, sondern für alle zur ewigen Quelle wird.
Gemeinsam erläuterten Pastor Dietmar Schmidt und Pfarrer Dr. Uwe Gerstenkorn die Zeichenvielfalt der Taufe: Das Eintauchen in das Wasser, das Bekleiden mit dem Taufgewand, das Empfangen des Lichtes und die Salbung zum Priester, König und Propheten. Und sie bekundeten das Ziel der Taufe: Hinein getauft werden in den Tod Christi und mit ihm zum neuen Leben auferweckt sein – in einer unmittelbaren und untrennbaren Verbindung zu Gott leben, über konfessionelle Grenzen hinweg getragen vom gemeinsamen Bekenntnis des Glaubens.
Drei Kinder wurden in das Taufwasser getaucht und anschließend hatte die Gemeinde die Gelegenheit, das persönliche Taufversprechen zu erneuern. Nachdem die getauften Kinder mit ihrem festlichen Gewand bekleidet waren, entzündeten die Väter an der Osterkerze die Taufkerzen. Die Kinder wurden gesalbt und erhielten ihren Taufschal zum Zeichen der Erinnerung an die Taufe.
Bei dieser gottesdienstlichen Feier, die vielfältige Mischungen bis hin zur musikalischen Ausgestaltung enthielt, wurde das Verbindende besonders betont. Ein wichtiger und guter Schritt auf dem Weg in ein gemeinsames Leben im Glauben an Gott, auf dem die Gemeinden der beiden Konfessionen zukünftig häufiger miteinander unterwegs sein wollen.