Zum Evangelium LK 2, 41-52 am Sonntag, dem 30.12.2012
Vor einigen Jahren las ich in einer Zeitschrift den Brief einer älteren Dame aus Brandenburg:
März 1945, Kolberg, Flucht und Vertreibung, Rückzug. Ein kleines Mädchen von 6 Jahren sitzt hilflos am Straßenrand, Vater und Mutter sind verschollen.
Ein Soldat nimmt sich ihrer an und bringt sie später zu einem Verbandsplatz. Dort wird sie von einer Frau aus Pommern und ihrer Familie wie eine eigene Tochter aufgenommen.
Seit langer Zeit sucht sie diesen namenlosen Soldaten, der ihr für kurze Zeit Vater und Mutter zugleich war.
Eine alte Frau – ein kleines Mädchen, das seine Hand in eine andere legte und sich ihr ganzes Leben erinnern wird, wie wertvoll eine Hand ist, die sich um die eigene schließt.
Dietmar Kanzer
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männer aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-, und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.