Zum Evangelium Lk 3, 10-18 am Sonntag, dem 16.12.2012
Vielleicht haben wir uns im Advent bewusst auf den Weg gemacht und versuchen, in dieser oft hektischen Zeit vor Weihnachten Momente der Stille und Besinnung zu erleben. Schließlich war der Advent vor dem Weihnachtsmarkttourismus und den Betriebsfeiern einmal eine Bußzeit, die ihr Augenmerk auf Umkehr und Veränderung legte.
Doch plötzlich ist alles noch einmal ganz anders. Mitten auf diesem Weg wird der Ruf laut: Freut euch! Nach mehr als der halben Strecke werden wir noch einmal neu ausgerichtet: Es geht nicht um volle Spekulatiusbäuche, aber es geht auch nicht um Innerlichkeit um der Innerlichkeit willen. Das Ziel auf dem Weg und am Ende des Wegs heißt Freude – tiefe, erfüllende Freude. Und auf das Geschenk dieser Freude können wir uns gar nicht wirklich vorbereiten. Wir können uns wieder einmal nur überraschen lassen von Gott, der uns auf unserem Weg begegnet, wo wir nicht mit ihm rechnen. Wir können unser Leben nur weit offen machen, um uns beschenken zu lassen. Gott kommt in unseren Alltag, in unsere Hektik, in unsere Oberflächlichkeit, in unsere Leere. Gott kommt als Begleitung, als Freundin, als Liebhaber, als Kind.
Gott kommt. Freut euch!
Ralf Tietmeyer
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männer aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-, und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.