Am 24.09.2023 war Prof. Dr. Norbert Lammert im Rahmen der Vortragsreihe „Manege Frei – Kirche auf dem Drahtseil“ zu Gast im Gemeindezentrum maGma. Nachfolgend eine kurze Nachlese
(Text: M. Menke; Foto: J. Watteroth)
Am Sonntag, 24.09.2023, war der ehemalige Präsident des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Norbert Lammert zu Gast im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Manege frei – Kirche auf dem Drahtseil“ in Wattenscheid Höntrop.
Unter dem Titel „Damit nicht Asche bleibt statt Glut“ hielt der engagierte Katholik ein beeindruckendes Plädoyer für die aus seiner Sicht dringend nötigen Reformen in der Kirche.
Lammert ging auf die Fragen des zukünftigen Verhältnisses von Kirche und Staat ein, die sich aus dem starken Schrumpfungsprozess der beiden großen christlichen Kirchen ergeben. Diesen Prozess führte er sowohl auf einen Glaubens-, viel stärker aber noch auf einen Vertrauensverlust in die Institution Kirche zurück.
In diesem Zusammenhang beklagte er auch eine weitgehende Stagnation in der Ökumene.
Die Kirche, so Lammert, müsse den Impuls des 2. Vatikanischen Konzils aufgreifen und noch mehr als bisher die „Fenster aufmachen“ hin zu den Menschen und der Gesellschaft .
Ansonsten, so Lammerts Befürchtung, seien beide großen Kirchen auf dem Weg in die gesellschaftliche Bedeutungslosigkeit.
Nötig seien in Zukunft mehr Demut der großen Kirchen auf der einen Seite, auf der anderen Seite forderte Lammert die Bischöfe und die Gläubigen auf, mit Selbstbewusstsein die nötigen Reformschritte zu tun und vor Ort zu leben.
Lammert ermunterte die 150 Zuhörer*innen in seinem Vortrag und der anschließenden Diskussion, trotz aller großen Probleme in der Kirche zu bleiben.
Denn, so Lammert, keines der aktuellen Probleme werde gelöst, wenn sich gerade die reformwilligen Gläubigen aus der Kirche verabschiedeten.