Zum Evangelium nach Lukas 13, 22-30 am Sonntag, 24.08.2025
21. Sonntag im Jahreskreis
22 Auf seinem Weg nach Jerusalem zog er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. 23 Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: 24 Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. 25 Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt und ihr draußen steht, an die Tür klopft und ruft: Herr, mach uns auf, dann wird er euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. 26 Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. 27 Er aber wird euch erwidern: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! 28 Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. 29 Und sie werden von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. 30 Und siehe, da sind Letzte, die werden Erste sein, und da sind Erste, die werden Letzte sein.
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Geburtskirche Jesu ist die wohl bestbesuchte Sehenswürdigkeit Bethlehems. Der Haupteingang der Geburtskirche in Bethlehem ist eine schmale und niedrige Tür, auch bekannt als die „Tür der Demut“. Dieser Eingang wurde so gestaltet, damit er den Einfall von Reitern oder Fahrzeugen in die Kirche verhindert und die Gläubigen dazu bringt, sich im Eingang zu verbeugen. Die Tür ist gerade mal 1,20 Meter hoch, man muss sich bücken und „klein machen“ um in die Kirche zu gelangen. Die kleine und enge Pforte ist somit ein Symbol der Demut und des Respekts vor dem heiligen Ort und gleichzeitig beschützt sie ihn auch.
Enger Weg oder breiter Weg hier, in das Leben oder in das Verderben gehen dort – das ist die Wahlmöglichkeit, mit der sich jeder auseinandersetzen muss. Dass heutzutage Viele den breiten und bequemen Weg gehen, beweist nicht dessen Richtigkeit. Nicht wo die Massen hinströmen, kann nur der einzig richtige Weg sein. Schon im Alten Testament warnt Gott: „Du sollst der Menge nicht auf dem Weg zum Bösen folgen“ (2. Mose 23,2). Man kann schnell vom gerechten auf den ungerechten Lebensweg abdriften. Einen Mittelweg gibt es für uns leider nicht. Die meisten Menschen hoffen, dass ihr Pilgerweg auf Erden sie schon zu einem guten Ende führen wird. Unzählige Wanderer kümmern sich gar nicht um das Ende ihres kurzen Weges. Sie sind nur darauf bedacht, das Leben möglichst bequem für sich zu gestalten. Der Mensch, der durch die enge Pforte eintreten will, muss seine Einstellung und Auffassung zu Leben, Sünde, Erlösung, Gott und Ewigkeit gründlich überprüfen. Auch nur das Trachten nach der Welt und ihren schönen Dingen muss er aufgeben. In Lukas 12, 16-21 erzählt uns der Herr Jesus ein Beispiel von einem reichen Mann der seine Kornspeicher gut gefüllt hat: „Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich! Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast? So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist.“
Unser Herr Jesus ermutigt uns, nicht aufzugeben, sondern beharrlich zu sein. Es liegt an uns, den richtigen Weg zu suchen und zu gehen. Es ist nie zu spät, um umzudenken, um neu anzufangen und sich auf den Weg des Glaubens zu begeben. Wir dürfen darauf vertrauen, dass Gott uns immer wieder aufnimmt, wenn wir uns darum bemühen, den richtigen Weg zu laufen, auch wenn wir dabei ein paarmal stolpern, hinfallen und Umwege gehen. Wer jedoch die Zeit nicht nutzt, die ihm bleibt, um den richtigen Pfad zu finden, kann selbst nicht bleiben.
„Gott segne uns auf unseren Wegen“ ist ein üblicher Pilgergruß auf dem Jakobsweg, der den Wunsch nach Gottes Segen und Schutz auf der Reise zum Ausdruck bringt. Auch das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ und die Heilige Pforte ist seit vielen Jahrhunderten untrennbar mit der Feier der Heiligen Jahre verknüpft.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag, eine gute Woche und einen guten Weg!
Ralf Crüsemann
Mein Tipp: „Tagessegen“
Br. Paulus Terwitte predigt darin jeweils kurz über das Evangelium oder die Lesung des Tages und erbittet danach den Segen für die Zuschauer*innen. Im Internet unter: https://fernsehen.katholisch.de/tagessegen
und:
„Abendgebet“:
Pater Philipp Meyer aus Maria Laach nimmt sich diese Zeit. Schließen Sie mit ihm gemeinsam den Tag mit einem Abendgebet ab. https://www.katholisch.de/multimedia