Zum Evangelium nach Lukas 13, 22-30 am Sonntag, dem 21.08.2022
21. Sonntag im Jahreskreis
22 Auf seinem Weg nach Jerusalem zog er von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf und lehrte. 23 Da fragte ihn einer: Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden? Er sagte zu ihnen: 24 Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen; denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen. 25 Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt und ihr draußen steht, an die Tür klopft und ruft: Herr, mach uns auf! dann wird er euch antworten: Ich weiß nicht, woher ihr seid. 26 Dann werdet ihr anfangen zu sagen: Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken und du hast auf unseren Straßen gelehrt. 27 Er aber wird euch erwidern: Ich weiß nicht, woher ihr seid. Weg von mir, ihr habt alle Unrecht getan! 28 Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein, wenn ihr seht, dass Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes sind, ihr selbst aber ausgeschlossen seid. 29 Und sie werden von Osten und Westen und von Norden und Süden kommen und im Reich Gottes zu Tisch sitzen. 30 Und siehe, da sind Letzte, die werden Erste sein, und da sind Erste, die werden Letzte sein.
Liebe Leserin, lieber Leser,
gerade in diesem Sommer steht sie sehr im Fokus der Öffentlichkeit – die Flughafen-Sicherheitskontrolle. Der Check-in für die Passagiere ist zeitaufwendig, umständlich, personalintensiv, aber notwendig. Durch enge Schleusen werden Personen gebeten, einzeln einzutreten, jeder wird überprüft, das Reisegepäck durchleuchtet oder einzeln begutachtet. Drängeln, Schieben, Schimpfen und Fluchen bringt uns nicht weiter, es geht stur seinen vorgegebenen Weg. Wenn wir uns verspäten, und der Gateway schon geschlossen ist, geht leider nichts mehr. Schade, dann haben wir den Flug verpasst.
Ganz so technisch wird der Weg zu Gott – Gott sei Dank – wohl nicht sein. Trotzdem werden wir auf unserem Weg in die Ewigkeit ein enges Tor durchschreien müssen. Es kann für uns offenstehen oder bei unserer Ankunft verschlossen sein. Auch lautes Anklopfen und Klagen bringt dann nichts mehr, der Hausherr wird bei geschlossener Pforte nicht mehr mit uns diskutieren. In diesem Punkt ist das Evangelium sehr hart und konsequent. Wenn uns kein Zugang gewährt wird, ist das so, und wir werden nichts mehr daran ändern können. Wir wissen nicht, wann wir vor dem Tor zum Himmel stehen werden, deshalb ist schon heute unsere Entscheidung gefragt. Der Herr Jesus Christus öffnet uns die Tür. Wir müssen uns jetzt entscheiden, ob wir unseren Lebensweg mit oder ohne Ihn gehen möchten. Es gibt nur einen Weg der direkt zu Gott und in den Himmel führt. Dieser Weg verläuft über Jesus Christus den Sohn Gottes, der zur Vergebung der Sünden von Menschen, die an ihn glauben, in den Tod gegangen ist. Uns sollte bewusst sein, dass wir alle in den Augen Gottes Sünder sind. Nur wenn wir die Sündenvergebung durch Jesus Christus erfahren haben, werden wir in eine Beziehung zu Gott und letztlich in den Himmel kommen. „Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen? Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Johannes 14, 5-6) Deshalb beantwortet der Herr Jesus die Frage aus dem Volk – wieviel Menschen den gerettet werden – mit außerordentlichem Tiefgang: Es ist viel entscheidender eine Gewissheit über die eigene Errettung zu haben, als die Anzahl der Errettenden zu wissen. Wird es uns dereinst gelingen, durch das enge Tor zu gehen?
Auch wir kennen Menschen, denen der Glaube an Jesus Christus vollkommen egal ist, die Ihn gar nicht mehr kennen gelernt haben oder die an nichts mehr glauben können. Deshalb suchen sich viele Menschen im Internet oder anderswo Wege, um ihr Glück und ihren Seelenfrieden zu finden. Man folgt halt dem Mainstream der Zeit – Such Dir aus dem vielfältigen Angebot zum Glücklich werden einfach das Beste heraus.
Mit dem Weg, es selbst zu versuchen, wird das nicht funktionieren. Es braucht den Glauben und das Vertrauen auf Jesus Christus. Und es braucht dazu eine starke Glaubensgemeinschaft, die Gemeinden unserer Kirche. „Ich aber sage dir: Du bist Petrus und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen.“ (Matthäus 16, 18) So viele Menschen wollen den Weg durch die enge Pforte selbst bewältigen, sei es durch ihre guten Werke, geleistete Spenden, durch Opfer, Anstrengung und Verzicht, dem verkrampften Versuch, ein toller Mensch zu sein. Wir können uns den Weg in den Himmel nicht verdienen oder erzwingen. „Geht durch das enge Tor! Denn weit ist das Tor und breit der Weg, der ins Verderben führt, und es sind viele, die auf ihm gehen. Wie eng ist das Tor und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und es sind wenige, die ihn finden“. (Matthäus 7, 13-14)
Also bitte jetzt entscheiden, ob wir das Geschenk des Herrn Jesus annehmen und das auch an andere Menschen weiter geben. Es lohnt sich für das Reich Gottes einzutreten, damit es schon heute in unserer Welt menschlicher zugeht.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag und eine gute Woche.
Ralf Crüsemann
Mein Tipp:
„Tagessegen“
Jeden Tag neu spendet Pfarrer Heinz Förg aus dem Bistum Mainz den Segen für den Tag und verbindet dies mit einem kurzen Impuls zu einem ausgewählten Vers aus der Bibel. Das geistliche Ritual für den Start in den Tag!
und:
„Abendgebet“
mit Pater Philipp Meyer aus Maria Laach.
Im Internet unter: www.katholisch.de/multimedia