Zum Evangelium Joh, 21, 1-14 am 3. Sonntag der Osterzeit – 23.4.2023
1 Danach offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise.[1] 2 Simon Petrus, Thomas, genannt Didymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen. 3 Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts. 4 Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war. 5 Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? Sie antworteten ihm: Nein. 6 Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden. Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es. 7 Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr! Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. 8 Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. 9 Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen. 10 Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt! 11 Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht. 12 Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst! Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war. 13 Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. 14 Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.
Die Jünger gehen Fischen, eine Tätigkeit für sie wie für uns die Tätigkeiten, die unser Alltagsleben strukturieren und finanziell absichern. Aber es läuft einfach nicht rund! Der Erfolg bleibt aus. Der Frust und die Sorge um die Existenz sind nachvollziehbar: Die ganze Nacht um die Ohren geschlagen und alle Anstrengung für nichts!
Nichts auch, das sie dem „Fremden“ am Ufer anzubieten hätten, der sie danach fragt. Aber der ermutigt sie, es doch noch einmal neu/anders auszuprobieren und das zu einer Zeit, in der die Jünger als erfahrene Fischer grundsätzlich keinen Erfolg zu erwarten haben. Sie lassen sich trotzdem darauf ein, und ihr Netz ist im wahrsten Sinne des Wortes unfassbar voll! Da dämmert es Einigen von ihnen schon und es zieht sie zu IHM. Mit der Einladung ans Feuer und dem Teilen von Fisch und Brot wird allen klar, es ist der Auferstandene, der sich im Zeichen dieses Mahles zu erkennen gibt: KOMMT HER UND ESST!
Was für eine Einladung – auch an uns in einer Zeit, in der wir an den komplexen globalen wie regionalen Problemen und Konfliktherden zu verzweifeln drohen, weil wir das sprichwörtliche „Pack-Ende“ nicht mehr finden: Vertraut auf mich, probiert es neu, denkt „gegen den Strich“, glaubt an die Möglichkeit des nach menschlichem Ermessen Unmöglichen! Und: Haltet Mahlgemeinschaft mit mir und untereinander. Das stärkt euch und gibt euch die Gewissheit: Ich bin bei euch alle Tage!
Guter Gott, lass uns so ermutigt in die neue Woche gehen und erkennen, wozu du jeden Einzelnen von uns berufst.
Maria Schmale