Zum Evangelium Mk 16,1-7 zur Osternacht, 06.04.2021
Zuversicht + Überraschung + Freude = Halleluja!
1 Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben. 2 Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging. 3 Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen? 4 Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß. 5 Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr. 6 Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier. Seht, da ist die Stelle, wohin man ihn gelegt hat. 7 Nun aber geht und sagt seinen Jüngern und dem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat.
Einheitsübersetzung (2016)
Zwar ist dieses Rezept schon ein Jahr alt, aber dennoch hat es nicht an Geschmack und Inhalt verloren. Ganz im Gegenteil, es ist besser und gehaltvoller denn je, obwohl der Anlass ja nicht gerade der beste ist.
Drei Frauen kaufen wohlriechende Öle, um den Leichnam Jesu am ersten Tag der Woche zu salben. Sie machen sich Gedanken darüber, wer ihnen denn den schweren Stein, der das Grab verschließt, zur Seite räumt. Doch als sie am Grab ankommen, hat ihnen schon jemand die Arbeit abgenommen, sodass sie direkt ins Grab gehen können, in welchem sie einen jungen Mann sehen, der in ein weißes Gewand gekleidet ist. Sie erschrecken, doch der Mann beruhigt sie und erzählte ihnen, dass Jesus auferstanden ist. Sie sollen zu Petrus und den Jüngern gehen und nach Galiläa ziehen, denn dort wird Jesus, der ihnen voraus geht, sich ihnen zeigen. Wow! Da passiert ja ganz schön viel in sehr kurzer Zeit. Und was hat jetzt dieser Smoothie damit zu tun? Naja, die Basis des Smoothies bildet die Zuversicht. Die Frauen kaufen wohlriechende Öle, um Jesus zu salben, auch wenn sie noch gar nicht wissen, wie sie den schweren Grabstein wegbekommen sollen, um ins Grab zu gelangen. Sie haben also bereits im Vorfeld ein sehr großes Vertrauen, dass sie dieses Hindernis überwinden werden.
Die nächste Zutat ist die Überraschung. Der Grabstein wurde zur Seite gerollt, das Grab ist frei. Die Frauen sind überrascht, denn der Stein „war sehr groß“ (Mk 16,4) und auch die Nachricht des jungen Mannes, der ihnen erzählt, dass Jesus auferstanden ist, dürfte zur Überraschung beigetragen haben, die sich aber dann schon mit der nächsten Zutat mischt, der Freude.
Jesus ist auferstanden und sie werden ihn bald wiedersehen. Sie sollen diese Nachricht den Jüngern Jesu überbringen und gemeinsam nach Galiläa ziehen, begleitet von Jesus, der ihnen vorauszieht. Die Mischung dieser drei Zutaten lässt also nichts anderes übrig als Halleluja zu rufen und zu feiern.
Feiern? Hä? Wie geht denn das? Diese Fragen dürften sich aktuell viele Menschen stellen. Seit über einem Jahr ist das gesellschaftliche Leben durch einen weltweiten Virus quasi runtergefahren und an Feiern ist schon gar nicht zu denken, obwohl wir uns danach sehnen, mal mit Freunden in der Kneipe ein paar Bier zu trinken oder in Clubs zu tanzen. Alles gerade nicht möglich und dennoch sage ich: Lasst uns feiern (natürlich mit Abstand) und Halleluja rufen! Lasst uns die Auferstehung Jesu Christi feiern und uns die Zutaten dieses Smoothies zu Herzen nehmen. Seien wir voller Zuversicht, dass wir das Hindernis Corona überwinden werden und dass wir bald wieder mit unseren Lieben Menschen in großer Runde zusammen sein dürfen und gemeinsam anstoßen können, auf das Leben, auf uns! Lassen wir uns überraschen, von den Dingen die da kommen. Von den kleinen Dingen, von einem unverhofften Lächeln (der Augen), von einer netten Geste …
Lasst uns feiern und unsere Freude nach Außen in die Welt tragen und Zeichen setzen, vom Glauben, von Gemeinschaft, von Liebe! Lassen wir uns nicht durch Hindernisse der Politik, der Gesellschaft oder der Kirche beirren. Lasst uns das Rezept des Smoothies durch sichtbare Zeichen nach Außen tragen und zeigen, Jesus ist auferstanden und das sollten wir feiern. Er bringt Licht und Leben. Wie es so schön heißt: Die Mischung machts!
Und konkret: Mit voller Zuversicht auf eine bessere Zeit, Offenheit für Überraschungen und Freude über das Leben dürfen wir rufen: Jesus ist auferstanden! Halleluja!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Euch ein frohes und gesegnetes Osterfest
Matthias Parthe