Zum Evangelium Joh 17,1-11 am 7. Sonntag der Osterzeit, 24. Mai 2020
1 Dies sprach Jesus. Und er erhob seine Augen zum Himmel und sagte: Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht! 2 Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt. 3 Das aber ist das ewige Leben: dass sie dich, den einzigen wahren Gott, erkennen und den du gesandt hast, Jesus Christus. 4 Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast. 5 Jetzt verherrliche du mich, Vater, bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war! 6 Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir und du hast sie mir gegeben und sie haben dein Wort bewahrt. 7 Sie haben jetzt erkannt, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. 8 Denn die Worte, die du mir gabst, habe ich ihnen gegeben und sie haben sie angenommen. Sie haben wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, dass du mich gesandt hast. 9 Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir. 10 Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht. 11 Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt und ich komme zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir!
Mir klingt beim Lesen dieses Evangeliums spontan „mission completed (Mission erfüllt)“ in den Ohren. Ich kenne diese Meldung aus Filmen, in denen der oder die Protagonist(in) oder eine Einsatzgruppe einen Auftrag nach Plan erledigt hat. Oft handelt es sich dabei um eine geheimdienstliche oder militärische Strategie und der Hintergrund der Handlung und die Mittel, die für das Erreichen des Ziels eingesetzt werden, sind in der Regel alles andere als friedlich.
Ganz anders bei Jesus: Seine „Strategie“ ist bedingungslose Liebe. Für die Menschen, die sich auf diese besondere Zugewandtheit einlassen, ist das vom Beginn der Verkündigung Jesu an bis heute eine Offenbarung! Der Gott, den uns Jesus als seinen und unseren Vater erfahrbar macht und der sich selbst den Namen ICH BIN DA gegeben hat, sagt uns zu, was dieser Name verspricht – durch alle Zeit, unabhängig von allen natur- und menschenbedingten Gegebenheiten.
Es gibt Zeiten, da spüre ich all dies ganz deutlich in mir. Ich kann das Geschenk annehmen. Es macht mich glücklich, zuversichtlich und stark. Manchmal verzweifle ich aber auch schier an so viel Zwietracht, Unfriede, Häme, Verbissenheit … auf dieser Welt im Großen wie im Kleinen. Oft wird mir dabei dann auch meine eigene Unzulänglichkeit bewusst. Dann fühle ich mich klein und erschöpft. Gerade in diesen Momenten tut mir dann die Frohe Botschaft gut, dass Jesus beim Vater für alle, die Gott ihm anvertraut hat, bittet (V 9). Er kennt uns offensichtlich sehr gut. Einheit untereinander und mit Gott – das schaffen wir ohne ihn nicht. Aber das müssen wir ja auch gar nicht – GOTT SEI DANK!
Maria Schmale