Weihnachten 2016
Evangelien: Mt 1, 1-25; Lk 2, 1-14; Lk 2, 15-20; Joh 1, 1-18; Mt 10, 17-22
Liebe Leserinnen und Leser,
das Team der Impulsschreiber*innen wünscht Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.
Wir wünschen Ihnen
und vor allem den Menschen,
die sich in Dunkelheit fühlen und sind,
weil sie einen wichtigen Menschen verloren oder Angst um einen Menschen haben, weil sie allein, krank oder schwach sind, weil sie Opfer von Krieg und Terror sind, weil sie ihrer Würde beraubt werden oder wurden oder weil sie monatelang in und um Aleppo und anderswo gefangen waren,
SEINEN Frieden und SEIN Licht.
Bitte sagen Sie es weiter und verbreiten SEIN Licht!
Hören wir in die biblischen Texte,
die dieses Hochfest begleiten werden:
Wie unheimlich reich sind sie!
Bildhaft oder abstrakt, bezeugen sie den tiefen Glauben derjenigen,
die sie vor fast 2000 Jahren niedergeschrieben haben.
Sie erzählen von der Weihnachtsgeschichte,
die unsere Fantasie von klein auf anregt haben, bis heute.
Im Kino, inszeniert von der Augsburger Puppenkiste;
oder in Krippenspielen aufgeführt und
interpretiert von Kindern und Erwachsenen.
Im unseren Wohnzimmern und in den Kirchen!
Lukas hat sich intensiv mit der Vorgeschichte der Geburt Jesu auseinandersetzt,
welche er so wunderbar erzählt und seine Akzente setzt.
Der Messias! Der Sohn!
Matthäus geht auf diese Vorgeschichte nur sehr knapp ein,
ihm ist ein anderer Aspekt wichtig: Der Stammbaum Jesu!
Er betont, wer da geboren wird: Einer aus dem Stamme Davids!
Der Messias! Der Erwählte!
Johannes beschreibt seine Weihnachtsgeschichte nicht so anschaulich,
wie Lukas und Matthäus.
Er befasst sich abstrakt mit der Botschaft von Weihnachten und Ostern zugleich!
Alle biblischen Texte, die wir in diesen Tagen hören,
enthalten aber eine gemeinsame wunderbare Aussage!
Das Wort ist Fleisch geworden und es hat unter uns gewohnt!
In unseren Gemeinden in Höntrop und Eppendorf ist der Prolog des Johannesevangeliums (s.u.) in diesem Jahr in der Krippe veranschaulicht: Die Futterkrippe sieht aus wie ein aufgeschlagenes Buch. Das Wort Gottes, das geöffnete Evangeliar, haben wir in der Adventszeit dort nach jeder Lesung des Evangeliums auf Stroh gebettet. Nun liegt dort das Kind.
Der Messias! Der Sohn! Der Auserwählte! Das Fleisch gewordene Wort!
Das Wort ist Fleisch geworden.
So abstrakt das Johannesevangelium beginnt, so schön ist es wie und was Johannes erzählt!
Es ist für mich einer der schönsten Texte in der Bibel.
Wie zu Beginn der Liturgie der Heiligen Nacht
wird hier von der unglaublichen Weite, Größe und Ewigkeit der Schöpfung erzählt:
Weihnachten und Ostern zugleich
Schöpfung und Auferstehung
Zusage und Zuneigung Gottes zu den Menschen
Gnade und Wahrheit
Wie auch immer wir die Natur betrachten,
von den kleinsten Bauteilen der Materie
zu den 13,7 Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxien,
die vom Anfang zeugen,
von Materie, Energie
und der Entstehung der Welt!
Im Anfang war das WORT, GOTT, Schöpfer von allem!
Wir suchen nach Leben
in den dunkelsten Ozeanen und tiefsten Winkeln unserer Erde,
und finden es!
Wir wagen uns auf anderen Welten danach zu suchen.
Wir fragen uns: Sind wir einzigartig?
Sind wir allein im Universum?
Sind wir exklusiv?
Oder sind wir Eines von Vielen?
Wir Menschen vergessen dieses wunderbare Leben
hier auf der Erde zu bewahren.
Wir Menschen zerstören dieses wunderbare Leben
hier auf der Erde
durch Hass, Kriege, Egoismus, Unachtsamkeit, Intoleranz und Überheblichkeit.
Dieses Leben ist durch IHN geworden.
Das Leben war in IHM und es ist das Licht der Menschen!
Die Gute Botschaft von Johannes sagt uns zu:
Die Finsternis hat SEIN Licht nicht erfasst.
Denn SEIN Licht geht weiter, viel weiter!
In diesem großen Ganzen,
SEINER Schöpfung,
hat er sich uns offenbart.
Er ist angekommen!
Auf diesem kleinen Planeten,
der einer von mindestens 7 weiteren Planeten ist,
dessen Sonne als eine von
200 Milliarden Sternen in Millionen Jahren um das Zentrum der Milchstraße kreist,
inmitten eines Universums, das voll von hunderten Milliarden Galaxien
und so groß ist,
dass wir es uns weder vorstellen,
noch mit modernsten Instrumenten ermessen können?
Auf diesem kleinen blauen Planeten
ist das Wort für uns Fleisch geworden.
GOTT ist so den Menschen zugewandt, dass
ER unter uns gewohnt hat.
ER hat Jesus zu SEINEM SOHN erwählt!
Als kleines Kind, als Jugendlicher, als Mann, als Mensch
hat ER unser Leben gelebt bis zum Tod. Und wir haben IHN nicht erkannt?
ER ist auferstanden!
ER hat uns gezeigt, dass ER Macht über den Tod hat,
dass ER das wahre Licht und HERR über Leben und Tod ist.
Das ist ein guter Grund ein Freudenfest zu feiern
und dankbar zu sein.
Dankbar zu sein für so einen Gott!
SEIN Licht in Fülle zu teilen!
Frohe Weihnachten und Frieden!
ÜberALL!
Thomas Schlott
Joh 1, 1-18 Prolog
Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
Im Anfang war es bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.
In ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht leuchtet in der Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfasst.
Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes.
Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen.
Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht.
Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt.
Er war in der Welt und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht.
Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.
Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit.
Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war.
Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade.
Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus.
Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.