Zum Evangelium nach Matthäus 17, 1-9 am Sonntag, dem 01.03.2015
- Sonntag d. Bereitungszeit
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Die Stelle im Evangelium über die Verklärung des Herrn wird in der katholischen Kirche auch am 2. Sonntag der Fastenzeit gelesen.
Denn das Geschehene deutet als Vorahnung auf die Ostererfahrungen hin.
Auch den Jüngern soll die Erfahrung helfen, den bevorstehenden Leidensweg Jesu als Weg in die Herrlichkeit zu verstehen.“
(aus: katholisch.de; Zeit im Jahreskreis)
Die Jünger haben ja schon so einiges auf ihrem Weg mit Jesus erleben dürfen.
Aber das Geschehen in Matthäus 17, 1-9 toppt alles bisher Erlebte, es ist für die drei Jünger ein wahres Gipfelerlebnis.
Jesus nimmt Petrus, Jakobus und Johannes mit auf einen Berg und die die drei kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.
Wir müssen uns das einmal vorstellen:
Oben auf dem Berg angekommen, wird Jesus vor ihren Augen verwandelt, sein Gesicht leuchtet wie die Sonne, seine Kleidung ist blendend weiß.
Doch das ist noch lange nicht alles; Jetzt kommen auch Mose und Elia dazu, die beiden großen Männer aus der Bibel und reden mit Ihm.
Was für ein Tag! Jetzt hören sie Gott selbst reden, wie Donner hören sie seine Stimme: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“
Petrus ist so begeistert, so ergriffen von diesem Augenblick, dass er für alle Häuser bauen möchte, um an diesem herrlichen Ort für immer zu bleiben.
Liebe Leserin, lieber Leser,
auch wir kennen Glücksmomente, die wir in unserem Leben haben, wo wir uns dem Himmel näher fühlen als der „tristen“ Erde.
Wir sagen dann, dass wir auf Wolke 7 schweben, im 7. Himmel angekommen sind.
So herrlich ist das Himmelreich Gottes!
Leider enden solche Momente dann mit den Worten der gerade nicht „verzückten“ Mitmenschen:
Nun komm mal langsam von deiner Wolke wieder runter, bleib mal auf dem Teppich, bleib cool, reg dich wieder ab usw.
Aber hier im Text geht es ja nicht um ein ergreifendes Gipfelerlebnis, sondern das Erlebnis soll den Jüngern und uns etwas deutlich machen:
Gott der Vater ist eine verlässliche Quelle der Kraft!
Jesus kann mit der Hilfe des Vaters seinen vorgegebenen Weg gehen.
Die Jünger sollen, voll Vertrauen, Jesus auf seinem Weg folgen.
„Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Steht auf und fürchtet euch nicht!“ (Matthäus 17, 7)
Auch wir erleben Höhen und Tiefen in unserem Leben, nach einem schlechtem, folgt auch wieder ein schönes Erlebnis.
Wir können uns aber darauf verlassen, dass wir Jesus immer an unserer Seite haben und dass wir uns an Ihm und keinem anderen orientieren sollen.
Der Text lässt uns erahnen, wie herrlich die Ewigkeit aussehen mag.
„Ich zähle meine Tage im frohen Bewusstsein, dass unsere Heimat bei Gott ist.
Ich gehe hier meinen Weg weiter und halte die Sehnsucht wach – in Dank und Freude.
Gern singe ich dann zuweilen ein Lied, das diese Freue und Liebe zum Ausdruck bringt,
besonders dann, wenn das Beten schwerfällt und so armselig ist.“
(aus: Zitat einer Ordensschwester – Pfarrbrief Sankt Benno, Bischofswerda, zu Pfingsten 2014, www.sankt-benno.de)
Ich wünsche Ihnen allen, einen schönen und erholsamen Sonntag!
Vielleicht kommen sie heute noch, bei einem Ausflug, auf einen sonnigen Berg!?
Ralf Crüsemann
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männern aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.