Impuls zum 1. Adventssonntag 2012 – Lukas 21, 25-28.34-36
Bundespräsident Gauck war am 26. November im Ruhrgebeit zu Gast.
Wer die Medien Tage zuvor verfolgt hat, der hat auch mitbekommen, dass der Besuch unseres Staatsoberhauptes sorgfältig vorbereitet wurde. Ein Künstler hat beispielsweise eigens für diesen Anlass eine Seite für das Goldene Buch der Stadt Bottrop entworfen und kreiert. Ganze Straßenzüge, durch die der Konvoi des Gastes fahren sollte, wurden sogar in besonderer Weise gereinigt.
Ein großer Bahnhof für einen großes Gast!
In der Art und Weise, wie wir uns auf ein großes Ereignis vorbereiten, drückt sich auch unser Interesse an diesem Ereignis aus; unser Interesse an dem, was geschehen wird oder an dem, der erwartet wird.
In den kommenden Wochen ahmen Christen „feiernd“ das Kommen Jesu Christi nach. Für uns ist klar: Gott selbst wird kommen!
Aber der Knecht Gottes – wie wir Jesus von Nazareth auch nennen – kommt anders, als erwartet. Der Prophet Jesaja schrieb schon Jahrhunderte vor dem großen Ereignis, dass Er nicht lärmen wird und dass seine Stimme nicht auf der Straße laut erschallen wird (Jes 42, 2).
Und so kommt es, dass er gerne und oft überhört und übersehen werden kann – von uns allen und zu jeder Zeit!
Tröstlich sind da die kleinen, oft kurzen Momente, in denen wir vielleicht etwas erahnen von der Größe und Erhabenheit seiner Gegenwart in unserer Welt.
Denn gegen jeden Anschein glauben wir, dass Gott sich „ereignet“ immer und überall; auf den großen Prachtstraßen und in den kleinen schmutzigen Gassen.
Da lohnt es sich, in einem großen Fest diesen Glauben zu feiern; zuvor aber eine Zeit der Besinnung zu haben, dieses tiefe Geheimnis zu erwarten.
Ihnen allen einen besinnlichen und gesegneten Advent!
Klaus Breddemann, Streetworker
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männer aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-, und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.