Zum Evangelium nach Markus 7, 31 -37 am 09.09.2012
Mensch, schlecht hören kannst du aber gut! So oder so ähnlich sind wir sicherlich schon einmal in unserem Leben angesprochen worden, oder haben selbst uns so Luft gemacht. Wenn wir Glück hatten, ein bisschen mit Augenzwinkern und Humor, manchmal aber auch vorwurfsvoll und mit Kopfschütteln bedacht.
Effata – so nennt sich auch ein Chor in unserer Gemeinde. Wie treffend, denn wer miteinander Musik machen will, muss aufeinander hören, aufeinander eingehen, damit etwas mit viel Harmonie entstehen kann.
Was beim Singen und Musizieren scheinbar so leicht fällt, ist im Alltag dann doch nicht so einfach. Aufeinander zugehen, einander zuhören, ausreden lassen, neue Ideen aufnehmen und miteinander zu verwirklichen – das ist nicht selbstverständlich!
Da ist Jesus viel direkter: er nimmt denjenigen, der auf ihn zutritt an die Seite und schenkt ihm seine volle Aufmerksamkeit! Nicht im Vorbeigehen, sondern ausschließlich und mit allen Sinnen. Er lässt sich anrühren und berührt den Menschen – und befreit ihn von „seinen Fesseln“.
Lassen wir uns anrühren und begegnen wir uns in der nächsten Woche auf „Augenhöhe“ und mit „offenen Ohren“ !
In diesem Sinne
Thomas Steinhoff
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männer aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-, und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.
Wenn der Priester beim Sakrament der Taufe Ohren und Mund des Täuflings berührt und dabei das Wort „EFFATA“ spricht, soll damit verdeutlicht werden, dass der Mensch von sich aus, diese Öffnung nicht leisten kann. Gott sprach und es ward…Er wird geöffnet bzw. muss sich für eine neue Dimension der Liebe, die über bloße Nettigkeit hinausgeht,öffnen lassen.
Diese bedingungslose Liebe kann nur der leben und weiter schenken,der sich Gottes Wort immer wieder neu zusprechen lässt: „Du bist mein geliebtes Kind, an dir habe ich mein Wohlgefallen!“
Wie schwer fällt es mir, in leidvollen Situationen, in denen ich gerne anders sein, handeln und denken möchte, an DIESE Liebe zu glauben. Dazu muss ich mich von IHM öffnen lassen. Dazu müssen die harten Schalen, die sich im Laufe der Zeit um meinen göttlichen inneren Kern gelegt haben, aufgebrochen werden, damit ich wieder Seine Stimme hören kann: „Du bist mein geliebtes KIND!“ Der „Alte Mensch“ mit allen alten Mustern des nicht o.k Seins, muss immer mehr sterben,damit der Neue Mensch zum Vorschein kommen kann. Bitten wir IHN immer wieder neu, dass wir uns verwandeln und öffnen lassen, damit Seine Herrlichkeit an uns offenbar wird.