- Sonntag der Osterzeit, 13.5.2018 – Zum Evangelium Joh 17, 6a.11b-19
In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete:
6aVater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast.
11bHeiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.
12Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt.
13Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben.
14Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin.
15Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie vor dem Bösen bewahrst.
16Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin.
17Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.
18Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt.
19Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.
…nicht von dieser Welt!
In den letzten Tagen hatte ich diesen Gedanken ständig: Das ist doch nicht von dieser Welt?
Sicher standen meine Gedanken in einem anderen Kontext, als die in diesem Evangelium, in dem Jesus für seine Jünger betet.
Vor einigen Tagen sah ich den neuen Ministerpräsidenten von Bayern mit einem Kreuz in der Hand auf einem Foto.
Mir ging durch den Kopf: Teufel auch! Ist das ein Karnevalsbild von Herrn Söder als Vampirjäger?
Nein, war es nicht. Es handelte sich um eine PR-Aktion der bayerischen Landesregierung,
die gerade beschlossen hatte, dass in jedem Eingangsbereich bayerischer Behörden ein Kreuz hängen müsse.
Jetzt sah ich bislang im Kreuz ein christliches Symbol, das ich direkt mit JESUS in Verbindung bringe.
Mit SEINEM Tod, mit SEINER Auferstehung und mit SEINER Botschaft,
die sich für mich in der Bergpredigt manifestiert.
Söder sieht darin ein Bekenntnis zur Identität! Was meint er damit?
Identifiziert er sich mit diesem CHRISTUS?
Oder missbraucht er das christliche Symbol als politisches Werkzeug?
Das ist doch nicht von dieser Welt?!
Der amerikanische Präsident hat einen internationalen UN-Vertrag einseitig aufgekündigt.
Es geht um den Iran, der sich bereit erklärt hat, sich kontrollieren zu lassen.
Der Iran soll kontrolliert werden, weil es ganz offensichtliche Bestrebungen gab,
Atomwaffen zu bauen.
Einen Iran mit Atomwaffen, möchte niemand.
Ein Iran mit Atombombe wäre nicht nur für den Staat Israel eine Katastrophe!
Darum war dieses 13 Jahre lang verhandelte Abkommen der UN mit dem Iran so wertvoll.
Um die religiösen Eiferer, Fundamentalisten, der Tea Party ruhigzustellen und als Wähler zu erhalten,
löst Trump ein Wahlversprechen gegen alle internationalen Verträge und Widerstände ein!
Das war nicht das erste aufgekündigte Abkommen.
Das Pariser Klimaabkommen wurde auch schon aufgekündigt!
Ein NASA-Programm zur Untersuchung des Klimawandels gestoppt!
Nicht von dieser Welt?!
Nun eskaliert der Nahe Osten. Zwischen dem Iran und Israel eskalieren kriegerische Auseinandersetzungen.
In Syrien brennen die Städte. Viele Mächte versuchen ihre eigenen Interessen durchzusetzen!
Und es sterben Menschen. Dort! In Afrika! In Asien!…
aber auch in Deutschland, in NRW auf der A45, weil ein LKW-Fahrer in ein Stauende rauscht!
Nachrichten, nicht von dieser Welt?!
Oh doch, mitten aus dieser Welt!
Vor einigen Tagen war ich bei einem Konzert der Band Revolverheld in der Zeche in Bochum.
Dort war ich als Jugendlicher gelegentlich. Die Band hatte und machte viel Spaß!
Ein frohes Konzert…
bis ich ein nachdenkliches Lied kennenlernte, das Titellied des neuen Albums von Revolverheld.
Der Text hat mich zu Tränen gerührt und eine Gänsehaut erzeugt, weil es mahnt, nicht zu vergessen:
Das ist alles von dieser Welt!
Nicht wegschauen!
Als Christ musst du dich einmischen!
Thomas Schlott
Zimmer mit Blick
Gestern ist wieder explodiert
Was eigentlich zusammen gehört
Im Glauben an das Paradies
Was ihn zum Irren werden ließ
Jetzt fangen alle an zu beten
Und halten sich an etwas fest
Das sich doch nicht erklären lässt
Die Hurricane-Saison kommt früh
Dieses Jahr so schnell wie nie
Die Wellen schwappen über’n Deich
Der nächstes Jahr wohl nicht mehr reicht
Lass‘ es uns schnell zusammen räumen
Aber wohin mit all dem Schrott?
Vielleicht fragen wir den lieben Gott
Und wenn die Welt sich nur verstellt
Ein Wahnsinniger Reden hält
Schaltest du ab und drehst dich weg
In deinem Zimmer mit Blick
Und wenn die Tagesschau erzählt
Wer wieder den Planeten quält
Schaltest du um und drehst dich weg
In deinem Zimmer mit Blick
Die Leute nehmen das Drama auf
Und leben ihre Ängste aus
Der Gegenschlag ist durchgeplant
Die Gegenseite vorgewarnt
Und irgendwo fliegen die Raketen
Und die Kamera hält drauf
Das hört wohl niemals wirklich auf
Wie soll ich diesen Quatsch erklären?
Was erzähl‘ ich meinem Kind?
Das überall auf dieser Erde
Einfach nur Verrückte sind
Wir haben das alles zwar gewusst
Doch unternommen haben wir nichts
Oder lüg‘ ich ihm ins Gesicht?
Und wenn die Welt sich nur verstellt
Ein Wahnsinniger Reden hält
Schaltest du ab und drehst dich weg
In deinem Zimmer mit Blick
Und wenn die Tagesschau erzählt
Wer wieder den Planeten quält
Schaltest du um und drehst dich weg
In deinem Zimmer mit Blick
In deinem Zimmer mit Blick
In deinem Zimmer mit Blick
Und wenn die Welt sich nur verstellt
Ein Wahnsinniger Reden hält
Schaltest du ab und drehst dich weg
In deinem Zimmer mit Blick
Und wenn die Tagesschau erzählt
Wer wieder den Planeten quält
Schaltest du um und drehst dich weg
In deinem Zimmer mit Blick
Text: Johannes Strate; Revolverheld