Zum Evangelium nach Matthäus 13, 1-23 am 16.07.2017 am 15. Sonntag im Jahreskreis
Liebe Leserin, lieber Leser,
zum heutigen Text aus dem Matthäus Evangelium fällt mir das Bild vom Sämann von Vincent van Gogh ein.
Sie können es unter folgender Adresse im Internet aufrufen:
http://www.rpi-loccum.de/material/kunst-im-ru-ku/Die-Kuenstler-/van-Gogh
Der Sämann vor untergehender Sonne – ein eindrucksvolles Bild und ein beeindruckendes Gleichnis, das der Evangelist Matthäus in diesem Textabschnitt zur Sprache bringt.
Damals wie heute kann das Gleichnis von jedermann / jedefrau gut nachvollzogen werden, obwohl heutzutage die Menschen nicht mehr überwiegend als Bauern oder Handwerker tätig sind.
Wenn ich das Bild betrachte, erkenne ich, wie mühselig die Arbeit des Bauern vor hunderten von Jahren gewesen sein muss. Von Hand wurde der Samen auf das Feld gestreut, viele Stunden wurden für ein Feld benötigt.
Der Sämann auf dem Bild ist noch – in der bereits untergehenden Sonne – auf seinem Grundstück unterwegs.
Und trotz aller Sorgfalt, die der Bauer walten lässt, nicht jedes Samenkorn wird aufgehen. Viele Samenkörner werden auf den Weg fallen und können sich nicht entfalten, sie werden unter Unkraut erdrückt oder von den Vögeln gefressen.
Der Sämann wird nach einiger Zeit seine Ernte einfahren, die Aussaat kann ihm einen 30-, 60- oder 100-fachen Ertrag einbringen, weil er das Wetter, das Klima oder die Bodenbeschaffenheit nicht beeinflussen kann.
Der Sämann ist für mich ein bildlicher Vergleich für Gottes Mitarbeiter und die Menschen auf unserer Erde.
Die gute Nachricht soll in aller Welt (ausgesät) verkündet werden.
Matthäus möchte, dass die Brüder und Schwestern sich auf den Weg machen, sich in die Gemeinde einbringen. Im Vordergrund steht das Handeln, nicht wie hoch der Erfolg dabei ist.
Jesus Christus erinnert seine Nachfolger daran, dass alle verloren gehen, die nicht auf Ihn, seine Worte und Gebote hören wollen:
„Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.“ (Johannes 3, 36)
Der Hebräerbrief (13, 7-8) ermahnt uns: „Denkt an eure Vorsteher, die euch das Wort Gottes verkündet haben; schaut auf das Ende ihres Lebens, und ahmt ihren Glauben nach! Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit.“
Sicher – es ist mühselig die „Feldarbeit“ zu erledigen, es dauert bis die Ernte eingefahren werden kann und es kommt in manchen Jahren zu Missernten und wir haben uns damit abzufinden.
Trotz aller Mühe, einiges gelingt uns gut in der Gemeinde, anderes wiederum nicht.
Menschen wenden sich von der Kirchengemeinschaft ab, andere möchten (wieder) in sie aufgenommen werden.
Es gibt die Mitarbeiter im Hintergrund, es gibt die Mitarbeiter, die im Blickpunkt der Öffentlichkeit stehen.
Jeder bringt sich auf seine eigene Weise und mit seinen eigenen Möglichkeiten in die Gemeinschaft ein.
Wir – in unserer s.g. westlichen Welt – können dabei noch froh sein, dass wir Gottes Wort überall frei hören und lesen dürfen, in vielen Teilen der Welt geht das bis heute nicht, oder nicht mehr.
Bei dieser Gelegenheit möchte ich eine Lanze brechen für Kirche im Radio, TV oder Internet.
Gut, dass es heute die Möglichkeit gibt, über TV, Radio und das Internet Nachrichten in alle Welt zu übertragen.
Mitarbeiter aus unserer Gemeinde haben sich im WDR ja auch schon einige Male „zu Wort gemeldet“.
Schön, dass sie auf Sendung sind:
„Das Wort zum Sonntag“, Radio Vatikan, Radio Horeb, Domradio, Bibel TV, K-TV, „Tagessegen“ und so viele andere.
Ich höre gern die verschiedenen christlichen Sender, die im Radio auf UKW, dem neuen DAB+ Digitalradio, über das Internet oder über die „gute alte Kurzwelle“ ihre Programme in alle Welt und in den verschiedensten Sprachen ausstrahlen.
Diese Sender / Internetdienste strahlen (wie ein Sämann) Gottes Wort aus und viele Menschen in aller Welt hören oder sehen zu, über alle Grenzen hinweg und werden von Gottes Wort berührt. (der Samen geht auf und kann Frucht bringen)
Wie ihre „Ernte“ ausfällt, können die Sender nicht genau sagen, aber die Hörerpost aus allen Teilen der Welt zeigt ihnen, dass ihre Botschaft ankommt.
Wenn die Hörerpost verlesen wird, kann ich oft nur staunen, was die Nachrichten bei den einzelnen Hörern oder Zuschauern bewirken konnten.
Hier bietet sich eine wunderbare Chance, die gute Nachricht zu verbreiten, so wie der Herr Jesus es uns aufgetragen hat.
„Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“ (Markus 16, 15)
Wir können diese Sendungen durch eigene Hörerpost / Rückmeldungen oder auch Spenden unterstützen, ein eigener kleiner Beitrag, der eine große Aufgabe vorwärtsbringt.
Wer nicht glaubt, geht verloren, so hart sind die Tatsachen, die der Evangelist Matthäus uns aufzeigen möchte!
Deshalb sind wir alle aufgefordert bei der „Feldarbeit“ mitzumachen und zu helfen, dass der Samen gut wachsen kann. Jeder so, wie es ihm möglich ist.
Wie hoch „der Ertrag“ dabei ausfällt, ist nicht entscheidend, wichtig ist es, mit dabei zu sein.
„Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat.“ (1. Petrus 4, 10)
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag und eine gute Woche!
Ralf Crüsemann
Mein Tipp: „Tagessegen“
Jeden Tag neu spendet Pfarrer Heinz Förg aus dem Bistum Mainz den Segen für den Tag und verbindet dies mit einem kurzen Impuls zu einem ausgewählten Vers aus der Bibel. Das geistliche Ritual für den Start in den Tag!
Im Internet unter:
www.katholisch.de/video/serien/tagessegen