Zum Evangelium Joh 6, 41-51 am Sonntag, dem 9.8.2015
Da murrten sie … ein Stück weit verständlich, die Reaktion der Menschen auf die Aussage Jesu: „Ich bin das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“ Sie kennen ihn als einen der ihren, aufgewachsen in ihrem Umfeld. Was redet der da plötzlich? Jesus hält sich nicht lange auf mit ihren Misstrauen. Zu wichtig ist ihm, was er den Menschen zu sagen hat: „ICH BIN DAS BROT DES LEBENS“
Brot (bzw. je nach Lebensumfeld erweitert: Getreide) ist für die Menschen seit jeher Grundnahrungsmittel. Wer genug Brot hat, hungert nicht.
Diese existenzielle Grunderfahrung greift Jesus auf, um den Menschen die Bedeutung seines Daseins deutlich zu machen: „Ich bin das lebendige Brot , das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben.“
Hier wird die Dimension dessen, was Leben heißt, deutlich erweitert: Es geht um viel mehr als die bloße Existenz, um viel mehr, als wir mit unserer eingeschränkten Wahrnehmung fassen können. Jesus verspricht die Stillung unserer Sehnsucht nach diesem Mehr, die Stillung des Hungers und Durstes nach einem Leben, das nicht zerstört werden kann durch Gewalt, Neid, Missgunst und jede weitere Form des Todes – selbst der physische Tod verliert seinen Schrecken dadurch. Und Jesus verschiebt dies Versprechen nicht in eine unabsehbare Zukunft. Er sagt nicht: Ich werde irgendwann sein, sondern ICH BIN im Hier und Jetzt, so wie Gott sich uns Menschen seit Anbeginn immer wieder offenbart hat, als der, der (für uns) da ist – JAHWE!
Er kommt uns immer wieder entgegen – was mache ich/was machen wir daraus?
Stoff zum Nachdenken für die kommende Woche …
Maria Schmale
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männern aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.