Zum Evangelium Joh 6, 51-58 am Sonntag, dem 16.8.2015
Das heutige Evangelium schließt unmittelbar an das des letzten Sonntags an, der letzte Vers der Vorwoche wird sogar noch einmal an den Anfang gestellt. „ Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.“ Und wie ein Rahmen schließt der heutige Evangelienabschnitt mit einer inhaltlich fast identischen Aussage.
Jesu Worte dazwischen lösen wieder einmal zunächst Unbehagen und Unverständnis bei den Menschen aus. Wen wundert´s, hören sie sich doch martialisch – oder wie die Jugendlichen heute sagen würden – „creepy“ an! Da, wo es buchstäblich um Leben und Tod geht, wählt Jesus gern eine drastische Sprache. Die Aufmerksamkeit ist ihm damit jedenfalls gewiss!
Ich verstehe ihn so: Jesus fordert uns auf, ihn ganz und gar in uns aufzunehmen. So kann in uns wirken, wozu Gott ihn in die Welt gesandt hat. Nur so werden wir von seinem Leben und Wirken ganz durchdrungen: „Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben“. Nur zuhören oder berühren allein reicht offensichtlich nicht! Seine komplette Hingabe fordert von uns, ihn nicht nur an uns heranzulassen, sondern tiefstmöglich in uns hinein zu lassen.
Wir brauchen lebendige Zeichen – Sakramente – für unseren Glauben. Das vereinbarte Zeichen des gemeinsamen Mahles in der Eucharistiefeier kann uns jedes Mal zeichenhaft verdeutlichen, wie nah uns Jesus kommen möchte. Da bekommt unser AMEN eine große Bedeutung!
Maria Schmale
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männern aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.