Impuls zum Sonntag, dem 28.12.2014:
Die junge Familie macht sich auf den Weg, die jüdischen Gesetze zu erfüllen,
den Erstgeborenen Gott zu weihen.
Sie begegnet dem Alten,
Simeon, der auf die Ankunft des Gesalbten, des Messias wartet,
um sein Leben zu erfüllen.
Simeons Blick auf das Kind aus der Krippe ist…
…ist es etwa ein Blick in eine andere Welt, in eine andere Zeit?
„Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast,…“
Für Simeon ist diese Ahnung des Heils die Erfüllung seines Lebens.
Sein Ausruf:
„…Herrlichkeit für dein Volk Israel…“
klingt damals wie heute ziemlich weltfremd, entrückt oder gar zynisch!
Was allein in den vergangenen 100 Jahren seinem Volk Israel wiederfahren ist,
mag so gar nichts mit SEINER Herrlichkeit gemein zu haben.
Bis heute hat dieses Volk und seine Nachbarn nichts nötiger als SEIN Heil;
Heilung von Innen und Außen.
100 Jahre bis heute;
in der ganzen Welt scheint ein Flächenbrand entfacht zu sein.
Weit weg von SEINEM Heil!
Krieg, Nationalismus und Extremismus zerstören Leben und Hoffnung.
…und in der ganzen Welt herrscht Friede?
Es scheint ganz schön finster um uns zu sein,
schaut man nur ein wenig über den Tellerrand der Genügsamkeit hervor;
oft nebenan, mal etwas weiter;
und auch direkt im eigenen Leben.
„…ein Licht,
das die Heiden erleuchtet,“
Wie schön ist doch dieses Licht, das von diesem Kind ausgeht,
von diesem Kind, in dem Gott selbst Mensch geworden ist.
Wie hell leuchtet das Licht von Weihnachten in unserer Dunkelheit;
…auch jetzt noch, Tage nach Weihnachten, das doch schon im September begann
und dem wir nun schon überdrüssig sind? Knut!!!!!
Wir selbst können SEIN Licht sein!
„Meine Augen haben das Heil gesehen,…“
Dieses Heil, ist nicht nur das liebe Jesuskind in der Krippe,
es ist ein junger Mann, der als Verbrecher hingerichtet worden ist!
Simeon warnt schon früh die Mutter dieses neugeborenen Kindes:
„Dir selber aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.“
Simeon sieht noch einen anderen Aspekt des Heils,
der auch Maxime des Franziskus für uns Christen zu sein scheint:
„Dieser ist dazu bestimmt, dass […] viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden,…“
Sieht Simeon die Eucharistie und SEINE Auferstehung in diesem Kind?
„…und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.
Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden.“
Simeons Blick auf das Kind aus der Krippe ist…
…ist es etwa ein Blick in unsere Welt, in unsere Zeit?
Spricht er zu uns? SEINER Heiligen Familie?
Damit wir das Leben mit SEINEM Heil erfüllen?
SEIN Licht sind?
HEIL sind?
Thomas Schlott
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männern aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.