Impuls zum Evangelium Mt 17, 1-9 am Sonntag, dem 16.3.2014
Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie, und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.
Das sollte eine besondere Sternstunde für Petrus, Jakobus und Johannes werden. Diese drei Jünger nahm Jesus beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Was sie erleben durften, war nicht ihre Leistung, ihr Verdienst. Nein, gratis aus Gnade wurde ihnen eine Erfahrung geschenkt, an die sie sich zeitlebens erinnern sollten: Das Wunder der Verklärung Jesu, ein Vorausblick auf die Wirklichkeit des auferstandenen Jesu.
Der Berg der Verklärung wird nicht mit Namen genannt. Es muss ein Berg in der Jesreel-Ebene gewesen sein. Ein hoher kegelförmiger Berg ist der Tabor. Er gehört zu dem Tourenprogramm der Heilig-Land-Pilger. Die Serpentinen dort hinauf kann man nur mit Taxis der Dorfbewohner fahren, die am Fuß des Berges wohnen. Es sind Drusen. Von oben hat man einen herrlichen Blick nach allen Seiten. Eine große Kirche steht dort. Der Hochaltar ist Jesus geweiht, die beiden Seitenkapellen rechts und links vom Eingang Mose und Elia. Im Gelände sieht man noch die Grundmauern einer Klosteranlage, die früher mit dieser Kirche verbunden war. Man muss nicht auf dem Berg Tabor gewesen sein, um von der Geschichte der Verklärung Jesu angesprochen zu werden.
Wir sollten den drei Apostel gratulieren, denn sie waren wirklich bevorzugt. Was nur sie erlebten, war so überraschend und einzigartig, dass Petrus die Stunde festhalten wollte: „Rabbi es ist gut, dass wir hier sind. Wir wollen drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija“
„Tabor“ ereignet sich aber auch dort, wo Menschen ihre Liebe zueinander verspüren, wo menschliche Liebe als Wiederschein der göttlichen Liebe gelebt wird.
Sind solche Tabor-Stunden nicht auch Kraftquellen für so manche Ölbergstunde unseres Lebens? Eines ist gewiss: Es ist derselbe Jesus, der bei uns ist und zu uns steht, sei es auf dem Berg der göttlichen Verklärung oder auf dem Berg der menschlichen Not und Einsamkeit!
Kirche und christliche Gemeinschaften sollten ein Ort sein, wo Menschen immer wieder Tabor – Stunden erleben und erfahren.
An welche persönlichen Tabor – Stunden können wir uns erinnern?
Welche Bedeutung haben Glück – Erfahrungen für schwere Stunden in unserem Leben?
Wie können wir in Gemeinde „Gipfeltreffen“ mit Jesus ermöglichen?
Josef Winkler
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männer aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.