Impuls zum Evangelium vom 2.3.2014 (Mt 6,24-34)
„Sucht zuerst das Reich Gottes“
„Mein Lied hat alle Zierde abgelegt,
es ist nicht stolz auf Kleid und Putz.
Schmuckstücke würden unsere Einheit stören
Und zwischen mich und dich sich drängen.
Es könnte leicht in ihrem Klirren
Dein Flüstern untergehen.“
(Tagore, Gitanjali)
Wenn dem Menschen etwas fehlt, sucht er ständig nach „Heilmitteln“, die sein Leben glücklich und zufrieden machen sollen. Verstrickt im Materialismus werden von uns und unserer Gesellschaft oft Hindernisse aufgerichtet, die einem sinnvollen Leben entgegenstehen. Wir stellen fest, wie groß der Einfluss ist, den Reichtum und Ehrsucht auf uns ausüben: die Gier nach Geld, nach Schmuck, nach gutem Essen, nach Schönheit aber machen nicht sorgenfrei, sondern erzeugen nur neue Sorgen.
Jesus Christus ist nicht zu uns gekommen, um Gold- und Diamantenminen zu suchen, sondern hat sich mit Leib und Seele dafür eingesetzt, die Freiheit zu bringen und das Licht des Lebens zu entzünden. Er gibt uns das Vertrauen, von Gott über alles geliebt und geschätzt zu sein, ohne unseren Wert über Geld und Erfolg definieren zu müssen. Er macht es uns möglich in gelebter Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Offenheit und Nächstenliebe das sichtbar zu machen, was in ihm begonnen hat: das Reich Gottes.
Und so endet das Lied Tagores aus „Gitanjali“ mit den Zeilen:
„Gewähre mir das eine: einfach und gerade zu leben,
wie eine Flöte, die du mit Tönen füllst.“
Dietmar Kanzer
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männer aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-, und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.