Zum Evangelium nach Lukas 24, 1-12 am 31.03.2013 – Osternachtsfeier
Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden Salben in aller Frühe zum Grab und sie sahen, dass der Stein vom Grab weggewälzt war. Sie gingen hinein, aber den Leichnam Jesu fanden sie nicht…………………
Die Ostergeschichte, wie Lukas sie erzählt, weist Besonderheiten auf:
Die Engel sagen den Frauen, dass der Lebende nicht bei den Toten ist.
Das ist schon verwunderlich, da die Frauen in der damaligen Gesellschaft sich eher im Hintergrund aufhalten mussten, weil sie als Besitz des Mannes angesehen wurden.
Aber sie waren bei Jesus unter dem Kreuz, als die Männer sich versteckt hielten.
Sie waren die Ersten am Grab, als sich die Männer noch ganz verstört hinter
verschlossenen Türen verbarrikadiert hatten.
Man kann daraus mit einem gewissen „ Augenzwinkern“ erkennen, dass die Frauen damals
etwas eher „ am Ball“ waren, aber mit Rücksicht auf die Rückständigkeit der Gesellschaft
den Männern den Part der öffentlichen Verkündigung überließen.
Frauen sehen mit dem Herzen und sie befragen heute die Bibel, was sie ihnen speziell zu sagen hat.
Frauen bekommen keinen Missionsbefehl von den Engeln. Sie brauchen keinen Auftrag,
das Ungeheuerliche ihrer Lebenswende weiterzuerzählen. Sie gehen einfach los und
suchen die verängstigten und hoffnungslosen Jünger auf.
Frauen in der Kirche hatten bisher einen langen Atem und große Geduld.
Jetzt ist es höchste Zeit, konsequente Schritte zu gehen, damit partnerschaftliche
Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Kirche Wirklichkeit werden.
Gott sei Dank erleben wir das positiv in unserer Gemeinde.
Frauen gestalten das kirchliche Leben maßgeblich mit: ihre Begeisterung ist auf vielfältige
Weise so ansteckend, dass sie andere mitziehen.
Wenn in der Feier der Osternacht 2 Frauen und 6 Kinder getauft werden, 2 Frauen
in die volle Gemeinschaft der Kirche aufgenommen werden und 1 Frau gefirmt wird,
spüren wir die Auswirkungen von Ostern:
„ Gehet hin, verkündet das Evangelium allen Völkern“.
Jesus ist auferstanden. Er lebt. Halleluja
Ursula Proyer
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männer aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-, und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.