Zum Evangelium nach Johannes 16, 12-15 am Sonntag, 15.06.2025
Dreifaltigkeitssonntag
12 Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.13 Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird reden, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. 14 Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. 15 Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.
Liebe Leserin, lieber Leser,
„Gute Freundschaften sind mit einem höheren Glücksgefühl und einer besseren psychischen Gesundheit verbunden“, so lautet ein Artikel auf Deutschlandfunk Kultur. „Was kann es Süßeres geben, als einen Freund zu haben, mit dem du alles, was in deinem Herzen lebt, bereden kannst wie mit dir selbst?“, sagte Meister Eckhart. „Es heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft!“, so lautet ein Buchtitel von Mara Andeck. Der Heilige Geist ist für mich so ein richtig guter Freund. Der Heilige Geist wird in der christlichen Tradition oft als „der Helfer, Fürsprecher, Beistand“ (Paraklet) bezeichnet, der uns nicht nur lehrt, sondern auch tröstet und stärkt. Er ist ein freundlicher Begleiter, der uns auf unserem Glaubensweg unterstützt und uns hilft, Gottes Willen zu erkennen und zu leben. Der Geist wird nicht von sich aus sprechen, sondern er wird das Wort Gottes, das er von Jesus gehört hat, weitergeben. Er ist der Vermittler zwischen dem Herrn Jesus und seinen Nachfolgern.
Der heutige Bibeltext stammt aus den Abschiedsreden Jesu. Er eröffnet eine Perspektive für eine gute Zukunft. Im Johannesevangelium kündigt der Herr Jesus an, dass Gott im Namen Jesu den Heiligen Geist schicken wird, den Tröster. Der Geist wird uns leiten, beraten, verstehen lassen, wer der Herr Jesus ist, wer Gott ist und wie die Beziehung zueinander ist. Wie liebevoll, tröstlich, einfühlsam und besonnen von unserem Herrn Jesus, dass der Heilige Geist als Freund und Helfer immer an unserer Seite steht. Das Werk der Liebe, das Jesus begonnen hat, geht weiter. Das Gespräch zwischen dem Herrn Jesus und seinen Nachfolgern ist noch lange nicht zu Ende. Es gibt noch so viel zu erzählen, aber er möchte niemanden überfordern. Wir müssen nicht immer alles wissen, aber wir wissen alles, was wir wissen müssen. Es gibt Zeiten, in denen wir für bestimmte Erkenntnisse oder Wahrheiten einfach (noch) nicht bereit sind. Manches verstehen wir erst mit der Zeit, im Rückblick, oder durch die Hilfe des Geistes. Alles, was der Vater hat, besitzt auch der Herr Jesus, und das weiterzugeben ist die Aufgabe des Geistes. Der Herr Jesus betont, dass der Geist nicht nur für seine Gefolgschaft in der ersten Christenzeit gedacht ist, sondern für alle, die an ihn glauben, in allen Zeiten und an allen Orten. Wir sind also nicht alleine auf unserem Pilgerweg auf der Erde, ein guter Freund ist uns zur Seite gestellt worden.
„Komm herab, o Heiliger Geist, der die finstre Nacht zerreißt, strahle Licht in diese Welt… Gib dem Volk, das dir vertraut, das auf deine Hilfe baut, deine Gaben zum Geleit.“ (aus: Pfingstsequenz – Veni Sancte Spiritus – um 1200, zugeschrieben Stephan Langton, Erzbischof von Canterbury)
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag und eine gute Woche!
Ralf Crüsemann
Mein Tipp: „Tagessegen“
Br. Paulus Terwitte predigt darin jeweils kurz über das Evangelium oder die Lesung des Tages und erbittet danach den Segen für die Zuschauer*innen. Im Internet unter: https://fernsehen.katholisch.de/tagessegen
und:
„Abendgebet“:
Pater Philipp Meyer aus Maria Laach nimmt sich diese Zeit. Schließen Sie mit ihm gemeinsam den Tag mit einem Abendgebet ab. https://www.katholisch.de/multimedia