Zum Evangelium Mt 4,12-23 am Sonntag, dem 26.1.2014
„Folgt mir nach! Ich werde euch zu Menschenfischern machen.“ (Mt 4,19)
Erinnert Sie dieser Satz auch an die Geschichte vom „Rattenfänger von Hameln“? Dieser gaukelte der Dorfbevölkerung eine gute Tat vor und fügte ihnen stattdessen grosses Leid zu. Die Menschen fielen serienweise auf ihn herein, zappelten quasi in seinem Netz. Steckt hinter Jesu Worten solch eine Absicht? Doch wohl nicht!
Zu dem Jesus, der sich um Ausgegrenzte kümmert, der ein offenes Ohr für Probleme hat und der Menschen heilt, passt einfach nicht solch eine hinterhältige Art. Jesus zieht umher und ruft zur Umkehr auf (Mt 4,17) . Dabei braucht er Helfer. Er ruft Fischer (Mt 4,18f und Mt 4,21f), die gerade bei der Arbeit sind. Der Fischfang war schon immer harte Arbeit, bei der Einsatzfreudigkeit und Mut und eine realistische Einschätzung der Lage bezüglich Wetter und Wellengang gefragt waren. Eine Arbeit bei der man mit beiden Beinen im Leben stehen muss. Jesus beruft also Praktiker, keine Taktiker! Er will keine Blender, die den anderen schöne Versprechen machen und ausgeklügelte Theorien vorgaukeln.
„Folgt mir nach“ (Mt 4,19)! Sie sollen sich Jesus zum Vorbild nehmen und durch ihr Tun, ihre Lebensweise überzeugen. Ihr Verhalten sollte so überzeugend, attraktiv sein, dass auch andere mittun möchten, mit dabei sein möchten. Identifizieren wir uns doch einfach mit dem Auftrag an die Fischer. Gestalten wir unser Gemeindeleben so, dass es sich lohnt, dabei zu sein. In diesem Sinn wünsche ich Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche!
Hildegard Rademacher
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männer aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-, und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.