Zum Evangelium nach Johannes 6, 51-58 am Sonntag, dem 18.08.2024
20. Sonntag im Jahreskreis
51 Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt. 52 Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben? 53 Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esst und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch. 54 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tag. 55 Denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. 56 Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. 57 Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich isst, durch mich leben. 58 Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Es ist nicht wie das Brot, das die Väter gegessen haben, sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie wichtig das tägliche Brot, sauberes Wasser und der Frieden ist, zeigen uns verschiedene Statistiken aus 2022 und 2023.
26 Prozent der Weltbevölkerung haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser (UN-Weltwasserbericht aus 2023)
735 Millionen Menschen weltweit galten im Jahr 2022 als unterernährt (Statistisches Bundesamt für das Jahr 2022)
238.000 Menschen sind 2022 weltweit durch Konflikte gestorben – so viele wie seit 30 Jahren nicht mehr (Bericht des IEP, Sydney 2023).
Ich finde es sehr traurig, dass viel zu wenig dagegen unternommen wird. Im Gegenteil, verschiedene Interessengruppen, Regime und Autokraten sehen in Kriegen und Scharmützeln eine gute Möglichkeit ihre Ziele durchzusetzen. Die Investitionen in Kriegswaffen haben in den letzten Jahren wieder deutlich zugenommen. Gerade ärmere Staaten geben für Waffen enorm viel Geld aus, Geld, das an anderer Stelle viel nötiger gebraucht würde. Her mit den Panzern und Raketen lass doch die Bevölkerung Hunger und Armut erdulden. Der Frieden beginnt im Herzen eines jeden Menschen. Wie heißt es in Psalm 85, 9 „Ich will hören, was Gott redet: / Frieden verkündet der HERR seinem Volk und seinen Frommen, sie sollen sich nicht zur Torheit wenden.“
Im heutigen Bibeltext, lenkt der Apostel Johannes unseren Blick auf das lebendige Brot, weg von der Sorge um das tägliche Brot. Johannes macht uns deutlich, dass es im Leben Dinge gibt, die weit über das materielle Leben hinausgehen. So wichtig und richtig das tägliche Brot, sauberes Wasser und Frieden für jeden Menschen sind, geht es Johannes darum, Jesus Christus als das Brot des Lebens in unser Leben aufzunehmen. Diese Worte sind tiefgreifend und fordern uns dazu heraus, über unsere Beziehung zu Jesus Christus nachzudenken und die Bedeutung seines Opfers zu verstehen. Der Herr Jesus sagt: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel gekommen ist. Wenn jemand von diesem Brot isst, wird er in Ewigkeit leben.“ Hier fordert Er uns auf, die geistliche Nahrung zu erkennen, die er uns anbietet. Diese Verheißung gibt uns Hoffnung und Zuversicht, besonders in schwierigen Zeiten. So sagte Papst Franziskus vor kurzem bei einer Generalaudienz: „Erst wenn Zukunft als positive Realität gewiss ist, wird auch die Gegenwart lebbar. Christen können Hoffnung haben, weil Christus gestorben und auferstanden ist. Erlösung ist uns in der Weise gegeben, dass uns Hoffnung geschenkt wurde, eine verlässliche Hoffnung, von der her wir unsere Gegenwart bewältigen können.“
Die Welt können wir nicht retten, das hat der Herr Jesus Christus schon für uns getan. Unsere Aufgabe in unserer Kirche und ihren Gemeinden, ist es, den Menschen einen festen Halt in ihrem Leben zu geben, durch die Kraft der frohen Botschaft, die Glaube, Liebe und Hoffnung schenkt. Es ist also ein guter und richtiger Weg, dass unsere Kirche weltweit Menschen in Not zur Seite steht. Darüber hinaus kann sie den Menschen auch den Weg in der Nachfolge Christi zeigen. Und das macht sie bis heute weltweit. „Der Linken-Politiker Gregor Gysi (76) hält den Papst nach eigenem Bekunden für eine ‚sehr wichtige moralische Autorität‘. Gysi sagte dem kirchlichen Kölner Internetportal domradio.de zudem: „Ich glaube nicht an Gott, aber ich fürchte eine gottlose Gesellschaft.“ Er kenne die Bedeutung der Religion und der Kirche für Tradition, Kultur und eine allgemeinverbindliche Moral. Bei einem Treffen am Mittwoch in Rom habe er Gemeinsamkeiten zwischen sich und dem Oberhaupt der katholischen Kirche festgestellt und ihm seine Unterstützung angeboten. “ (aus: Kirche und Leben, 17.05.2019) Kirche ist kein Auslaufmodell, sondern ein Zukunftsprojekt.
Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Sonntag und eine gute Woche.
Ralf Crüsemann
Mein Tipp: „Tagessegen“
Br. Paulus Terwitte predigt darin jeweils kurz über das Evangelium oder die Lesung des Tages und erbittet danach den Segen für die Zuschauer*innen. Im Internet unter: https://fernsehen.katholisch.de/tagessegen
und:
„Abendgebet“:
Pater Philipp Meyer aus Maria Laach nimmt sich diese Zeit. Schließen Sie mit ihm gemeinsam den Tag mit einem Abendgebet ab. https://www.katholisch.de/multimedia