Zum Evangelium Joh 20, 19-23 am Pfingstsonntag, 19.5.2024
19 Am Abend dieses ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 20 Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. 21 Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 22 Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! 23 Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.
Aus Furcht bei verschlossenen beisammen – man könnte auch sagen: Die Jünger haben „dicht gemacht“ – zu groß das Empfinden einer Bedrohung von außen, zu unklar der Weg, wie es weitergehen kann.
Vielleicht hatten die Jünger damals, genau wie wir heute angesichts der immer unüberschaubar werdenderen Welt auch, das Gefühl, uns geht die Puste aus. Wie befreiend muss es für sie gewesen sein, Jesus plötzlich in ihrer Mitte zu sehen und zu spüren! „Friede sei mit euch“. Gleich zweimal spricht Jesus den Jüngern diese Segensworte zu. Kommt zur Ruhe, entspannt euch, lasst los, dann findet ihr Wege, euch zu öffnen – in euch selbst und zu den Menschen hin. Und weil ihr es nur aus eigener Kraft allein nicht schafft, gebe ich euch neue „Puste“.
Für die Jünger war dieses Erlebnis eine regelrechte „Wiederbelebungsmaßnahme“! Pfingsten war die Initialzündung für eine Dynamik, die sich bis heute fortsetzt. Der Weg von dem kleinen Häufchen Gläubiger zu der großen weltumspannenden Glaubensgemeinschaft der Christen ist lang. Gottes Geist hat durch“ in-SPIRIerTe“ Menschen unglaublich viel Gutes und Segensreiches bewirken können. Vielfach ist auf dem Weg aber die Geistkraft auch weggeschoben worden, und die Menschen, die sich Kirche nennen, haben sich zum Selbstzweck gemacht und aus Eigeninteresse heraus viel Furchtbares getan oder zugelassen.
„Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.“ (V 22b u. 23) Welch eine Voll-MACHT vertraut Jesus den Menschen an, die an ihn glauben! Umso umsichtiger gilt es, auf den Geist zu lauschen, der lebendig macht! Es ist ein HAUCH, mit dem Jesus den Jüngern seinen Geist überträgt.
Dass auch wir diesen HAUCH wahrnehmen, ihn in uns wirken lassen und aus dieser In-SPIRaTion voll Freude auf vielfältige Weise Gottes guten Geist in die Welt tragen, ist die Hoffnung, die mich trägt.
In diesem Sinne: Frohe Pfingsten!
Maria Schmale