Zum Evangelium Mt 11, 25-30 am 14. Sonntag des Jahreskreises – 9.7.2023
25 In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. 26 Ja, Vater, so hat es dir gefallen. 27 Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. 28 Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. 29 Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. 30 Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.
„Der/die hat ja die Weisheit mit Löffeln gefressen“. So lautet gern der ironische Kommentar zu Menschen, die sich unglaublich klug vorkommen, bei denen jedoch diese Selbsteinschätzung ziemlich an der Realität vorbei geht.
Wobei – mit der Selbst- wie mit der Fremdeinschätzung ist das so eine Sache, weil wir uns – mehr oder weniger bewusst – letztendlich alle durch unsere Sozialisation in einer Art von „Blase“ befinden, die unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit, Wahrheit, Notwendigkeiten etc. prägt. So ist beispielsweise unter Kriegsbedingungen ein anderes Verhalten klug und weise als unter Friedensbedingungen.
Ebenso kann ein Mensch, der intellektuell an Klugheit kaum zu überbieten ist, völlig unfähig sein, sein soziales Leben angemessen zu gestalten und umgekehrt.
Angesichts der Vielschichtigkeit unserer Welt, angesichts der Mengen an Herausforderungen und Problemen, angesichts der vielen Geheimnisse von Natur und Wissenschaft, die uns noch verborgen sind, und angesichts des Chaos, das die Menschen in dieser Welt schon angerichtet haben und noch immer anrichten, lässt sich allerdings ganz nüchtern konstatieren, dass da noch ganz viel Luft nach oben ist, was die Klugheit und Weisheit der Menschen betrifft. Da könnte man (sich) so aufgeben! Wir bekommen es ja doch nie gebacken!
In diese trüben Gedanken hinein fegt die Einladung Jesu wie ein frischer Wind nach tagelanger erdrückender Schwüle: Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Da ist SEINE eine und eindeutige FROHE BOTSCHAFT, die unsere Richtschnur und unsere Lehrmeisterin, unser Ruhepol und immer neuer Antrieb ist. Wir, unsere Seelen, sind geborgen in Gottes Hand.
Welch eine Ermutigung für die neue Woche! GOTT SEI DANK!
Maria Schmale