Zum Evangelium nach Matthäus 5, 13-16 am 09.02.2020
5. Sonntag im Jahreskreis
Vom Salz der Erde und vom Licht der Welt
13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn das Salz seinen Geschmack verliert, womit kann man es wieder salzig machen? Es taugt zu nichts mehr; es wird weggeworfen und von den Leuten zertreten. 14 Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen bleiben. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. 16 So soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Liebe Leserin, lieber Leser,
wie wertvoll ist doch jeder einzelne und die Gemeinschaft aller Gläubigen für den Herrn Jesus!
ER möchte uns das deutlich machen, indem Er uns mit dem Salz und dem Licht für die Welt vergleicht. Dazu müssen wir bedenken, dass das Salz im Altertum sehr wertvoll war. Es war so kostbar, das der Salzhandel unter staatlicher Kontrolle stand. „Römische Legionäre bekamen zusätzlich zu ihrem Sold eine Ration Salz als Lohn, das „salarium“. Davon leitet sich die Bezeichnung „Salär“ (frz. salaire) für Lohn und Gehalt von Soldaten und Beamte ab, der sich bis heute erhalten hat“. (Zitat aus: www.speisesalz.com) Das Licht der Sonne ist lebenswichtig und wir benötigen Licht, um uns im Dunkeln orientieren zu können.
Dieser lobende Vergleich ist für uns eine Ehre und Pflicht zugleich. „Ihm, der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut, der uns zu einem Königreich gemacht hat und zu Priestern vor Gott, seinem Vater“ (Offenbarung 1,5-6). Mit dem heutigen Textabschnitt gibt uns der Evangelist Matthäus keine Bitte oder Wunschvorstellung des Herrn Jesus weiter, nein, wir sind bereits Salz und Licht für die Welt.
Wie oft hören wir den Satz: „Ja, an Gott glaube ich schon, aber eine (Kirchen-) Gemeinde brauche ich dafür nicht“. Viele Menschen sind heute der Ansicht, dass der Glaube und die Religion nur noch als reine Privatsache gelebt werden sollten. Viele Christen gehören „nur noch auf dem Papier“ einer Kirchengemeinschaft an. Gut zu wissen, dass es auf der anderen Seite auch die sehr aktiven Christen gibt, die sich in zahlreichen kirchlichen und wohltätigen Einrichtungen engagieren, die viel Mühe und Zeit in ihre Aufgabe investieren und damit etwas in der Gesellschaft positiv voran bringen. Ich bin der Meinung, zur Unterstützung dieser wichtigen Arbeit, brauchen diese Menschen eine große und starke Glaubensgemeinschaft, um etwas in der Welt und vor Ort bewegen zu können. „Nur gemeinsam sind wir stark“ singt der Künstler Oliver Stein.
Die Kirche mit ihren kirchlichen Hilfswerken – als große Glaubensgemeinschaft – kann sich weltweit Gehör verschaffen, ein einzelner Mensch, der seinen Glauben „im stillen Kämmerlein“ lebt, wird nicht zur Kenntnis genommen. Gerade heute, in einer schnelllebigen Zeit, wo die verschiedenen Medienkanäle jeden Tag unendlich viele Neuigkeiten berichten, gibt uns eine strukturierte
Gemeinschaft mit festen Werten einen enormen Halt und Orientierung. (Trotz der Fehler, die Menschen auch in einer Kirchengemeinschaft unterlaufen) Der Herr Jesus ist das Licht der Welt und er möchte, dass auch wir Licht in die oft so dunkle Welt bringen. Der christliche Glaube ist keine Privatsache, das Evangelium ist eine öffentliche Wahrheit, die alle angeht. Wir Christen können mit unseren Worten und Taten ein Lichtblick für die Welt sein, auch indem wir andere Menschen dazu ermuntern, in Glauben, Liebe und Hoffnung zu leben.
Kürzlich habe ich gelesen, dass einige Wissenschaftler der Meinung sind, dass wir in unserem schönen Europa unter anderem deshalb in guten und stabilen Verhältnissen leben können, weil hier die christlichen Werte noch etwas gelten. Unter anderem dienen die 10 Gebote als Grundlage der Gesellschaftsordnung vieler Staaten. Wenn die Werte des Glaubens (und das Wort des Herrn Jesus) hier nichts mehr gelten würden, würde es bei uns bald dunkel werden, weil der Gesellschaft die Orientierung verloren geht.
„Angesicht von „großen Belastungsproben“ in Europa wirbt der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg, für eine Besinnung auf christliche Werte.“ „Christliche Werte werden für die Zukunft Europas von entscheidender Bedeutung sein“, sagte Sternberg den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse. „Es war immer eine Stärke Europas, Dialoge zu führen, sich zu öffnen und Fremdes zu integrieren.“ Europäische Staaten seien immer dann besonders erfolgreich gewesen, „wenn sie eine solche Offenheit gezeigt haben“.“ (www.domradio.de/themen/kirche-und-politik/2019-05-22)
„Die Bibel ist nicht lediglich ein Handbuch für private Frömmigkeit. Sie ist das Fundament der westlichen Welt.“ (Prof. Vishal Mangalwadi, indischer Philosoph, Buchautor, Referent, Sozialreformer, Politiker und Theologieprofessor)
Um bei dem Vergleich mit dem Licht zu bleiben: Lassen sie uns gemeinsam, mit unserer Kirche und den weltweit tätigen kirchlichen Hilfswerken, genauso wie mit den christlichen Radio- Fernsehen- und Internet-Sendern, weiter ein Licht in der Welt sein, die dazu benötigte „Power“, kommt von Gott.
Liebe Leserin, lieber Leser, genießen sie heute ein gut gewürztes Mittagessen!
Ich wünsche Ihnen einen schönen Sonntag und eine gute Woche!
Ralf Crüsemann
Mein Tipp: „Tagessegen“
Jeden Tag neu spendet Pfarrer Heinz Förg aus dem Bistum Mainz den Segen für den Tag und verbindet dies mit einem kurzen Impuls zu einem ausgewählten Vers aus der Bibel. Das geistliche Ritual für den Start in den Tag!
Im Internet unter: www.katholisch.de/video/serien/tagessegen