Zum Evangelium Joh 1, 13-16 am 2. Sonntag im Jahreskreis – 19. Januar 2020
29 Am Tag darauf sah er Jesus auf sich zukommen und sagte: Seht, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt! 30 Er ist es, von dem ich gesagt habe: Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war. 31 Auch ich kannte ihn nicht; aber ich bin gekommen und taufe mit Wasser, damit er Israel offenbart wird. 32 Und Johannes bezeugte: Ich sah, dass der Geist vom Himmel herabkam wie eine Taube und auf ihm blieb.33 Auch ich kannte ihn nicht; aber er, der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, er hat mir gesagt: Auf wen du den Geist herabkommen und auf ihm bleiben siehst, der ist es, der mit dem Heiligen Geist tauft. 34 Und ich habe es gesehen und bezeugt: Dieser ist der Sohn Gottes.
Auf ersten Blick schon recht paradox, was Johannes da sagt: „Nach mir kommt ein Mann, der mir voraus ist, weil er vor mir war“! Unserer gewohnten an Zeit und Raum gebundenen Logik entzieht sich der Sinn dieser Aussage zunächst. Erst im Zusammenhang wird klar: Johannes spricht von Jesus und bekennt sich zu ihm als dem Sohn Gottes. Schon bevor sich die Wege der Beiden trafen, taufte Johannes mit dem Wasser des Jordan, der Weisung Gottes folgend, die er in sich spürte. Und so wird er handelnd zum Augenzeugen und ER-KENNT und ER-LEBT Jesus.
Vielleicht tut es auch uns einfach gut, manchmal bewusst gewohnte Bahnen zu verlassen und sich auf neue Denk- und Wahrnehmungsmuster einzulassen. Dies bietet die Chance, unser Blickfeld zu erweitern, und so kommen wir zu neuem ER-KENNEN. Das heutige Evangelium lädt dazu ein!
In diesem Sinne eine spannende und GEIST-REICHe Woche wünscht
Maria Schmale