Zum Evangelium Joh 2, 1-11 am 2. Sonntag im Jahreskreis (20.1.2019)
1 Am dritten Tag fand in Kana in Galiläa eine Hochzeit statt und die Mutter Jesu war dabei.
2 Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit eingeladen.
3 Als der Wein ausging, sagte die Mutter Jesu zu ihm: Sie haben keinen Wein mehr.
4 Jesus erwiderte ihr: Was willst du von mir, Frau? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.
5 Seine Mutter sagte zu den Dienern: Was er euch sagt, das tut!
6 Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge, wie es der Reinigungssitte der Juden entsprach; jeder fasste ungefähr hundert Liter.
7 Jesus sagte zu den Dienern: Füllt die Krüge mit Wasser! Und sie füllten sie bis zum Rand.
8 Er sagte zu ihnen: Schöpft jetzt und bringt es dem, der für das Festmahl verantwortlich ist! Sie brachten es ihm.
9 Dieser kostete das Wasser, das zu Wein geworden war. Er wusste nicht, woher der Wein kam; die Diener aber, die das Wasser geschöpft hatten, wussten es. Da ließ er den Bräutigam rufen
10 und sagte zu ihm: Jeder setzt zuerst den guten Wein vor und erst, wenn die Gäste zu viel getrunken haben, den weniger guten. Du jedoch hast den guten Wein bis jetzt aufbewahrt.
11 So tat Jesus sein erstes Zeichen, in Kana in Galiläa, und offenbarte seine Herrlichkeit und seine Jünger glaubten an ihn.
Das heutige Evangelium gehört zu den allgemein bekannteren, vertrauteren Texten des Neuen Testamentes. Manchmal ertappe ich mich dann dabei, dass ich nach den ersten Worten denke: Ach ja, die Geschichte … und dann nur noch flüchtig zuhöre. Dabei ist sie so faszinierend!
Da ist zum einen die bemerkenswerte Ruhe und Gelassenheit, mit der Maria die eher schroffe Antwort ihres Sohnes wegsteckt. Wo man vielleicht als Reaktionen einen Streit oder beleidigten Rückzug erwartet hätte, reagiert Maria ganz souverän. Sie weiß genau, was Jesus bewirken kann und setzt mit ihrem Vertrauen und ihrer Gewissheit eine Initialzündung. Jesus, der gerade vorher noch sagte, die Zeit ist noch nicht reif, handelt. Und die Diener, die mit Kopfschütteln angesichts der merkwürdigen Anweisungen Jesu hätten reagieren können, folgen ihnen ohne Zögern. Und so nimmt ein Wunder seinen Lauf. Es kann geschehen, was nach menschlichem Ermessen unmöglich ist – zum Wohle der Menschen.
Und dann zu den Anweisungen Jesu: Füllt die Krüge … bis zum Rand! Und dann schöpft!
Für mich heißt das: Bringt das ein, was ihr habt/was ihr könnt und das mit ganzer Hingabe, auch wenn ihr meint, es ist doch bloß „Wasser“, also es reicht nicht für den Zweck, für den es bestimmt ist. Jesus nimmt das an, was wir einbringen und wandelt es, auf dass wir davon schöpfen und daraus leben können.
Mir kommt in diesem Zusammenhang auch das alte Sprichwort „Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott“ in den Sinn. Maria fordert auf, was er sagt, das tut. Und Jesus sagt: Füllt die Krüge bis zum Rand und dann schöpft. Mit anderen Worten: Handelt im Hören auf mein Wort und ich werde es zum Guten lenken.
WORTE DES LEBENS für unser Leben. Gott sei Dank!
Maria Schmale