Hinweis:
Aufgrund der zahlreichen Taufen in der Osternacht und aufgrund der mit der Bereitungszeit verbundenen Erstkommunionkatechese ist es möglich, dass eine Gemeinde in der Bereitungszeit den Fokus auf das Lesejahr A legt, das den Blick stärker auf die Initiation richtet.
Zum Evangelium Joh 11,1-45 am Sonntag, dem 17.März 2013
Diese Krankheit ist nicht todbringend,
sondern ist dazu da,
dass der Erwählte Gottes im göttlichen Glanz erstrahle.
(Johannes 11,4 Bibel in gerechter Sprache)
Wenn wir diesen Vers hören, klammern wir uns gerne an den ersten Teil des Verses. Es ist alles nicht so schlimm! Und wir hoffen auf ein Wunder, dass alles so weiter läuft, wie wir es uns erträumten. “Diese Krankheit führt nicht zum Tod!“
Aber der zweite Teil des Verses führt uns zu einer anderen Wahrheit. Dort wird uns aufgezeigt, dass in der Krankheit, im Tod, im Leid, in allem Belastendem der göttliche Glanz aufstrahlen kann.
Als Jesus kommt, ist Lazarus schon vier Tage tot.
Das Wunder besteht nicht darin, dass der Erwählte Gottes jetzt schon „den Himmel auf Erden“ hat und in einer ständigen Glückseligkeit lebt. Wir werden auch nicht auf das Jenseits vertröstet, sondern ALLES im Leben kann mich zu Gott führen. Alles, was mir JETZT im alltäglichen Leben begegnet (auch Angst, Krankheit, Verlust, Sorgen, Verzweiflung, Traurigkeiten), kann mich auf Gott ausrichten. ALLES soll mir helfen, Gott immer mehr kennen und lieben zu lernen. Oder wie die heilige Theresa von Avila sagt: „Nichts soll dich erschrecken, nichts soll dich ängstigen. Wer Gott hat, dem fehlt nichts!“ Wir sollen lernen, uns an nichts anderem festzuhalten, als an Gott. Weder Krankheit noch Gesundheit, weder Armut noch Reichtum, nichts ist an sich gut oder schlecht. Alles erhält nur dadurch Bedeutung und seinen Wert, in dem es mir hilft, mich auf Gott auszurichten. Auch Jesus hat in seiner Todesangst und seiner Gottverlassenheit nicht von Gott gelassen, sondern hat sich vertrauensvoll IHM überlassen. Lazarus und Jesus sind nicht vor dem Tod, sondern aus dem Tod errettet worden.
Welch eine Herausforderung an unseren Glauben!
Welch eine Freiheit würde uns dann geschenkt!
Wir würden wahrhaftig aus der Freiheit der Kinder Gottes leben!
Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. (Johannes 11,25)
Mechthild Weißenfels
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männer aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-, und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.