Sonntagsimpuls zum 26. Sonntag i. Jahreskreis am 28.09.2014 – Mt 21,28-32
Das heutige Evangelium beginnt wie eine Meinungsumfrage. ‚Was meint ihr‘, diese direkte Frage richtet Jesus an die Hohenpriester und Ältesten des Volkes, und er will ihre Einschätzung hören zum Verhalten von zwei Söhnen.
Da bin ich dabei! Auch bei unsern Kindern sagte der eine mal schnell seine Hilfe zu, kam aber nicht! Und die andere hatte spontan keine Lust und lehnte ab, kam dann aber überraschend doch.
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“, reimte treffend Erich Kästner. Um das Tun geht‘s Jesus – immer wieder. Es sind nicht die klugen oder frommen Worte, die ihn überzeugen, sondern das Tun.
„Nicht, wer mich dauernd ‚Herr‘ nennt, wird in Gottes neue Welt kommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.“ (Mt 7,21) Jesus lädt ein zum Tun, er wirbt förmlich dafür.
Mir macht dieses Evangelium Mut!
Steckt nicht beides in mir? Die schnelle, begeisterte Ja-Sagerin, die Interesse hat an einem Projekt und ‚mitmischen‘ will. Doch nach ruhigem Nachdenken fallen mir viele Gründe dagegen ein, und ich nehme meine Zusage wieder zurück. Aber auch der umgekehrte Weg ist mir nicht fremd: Ich lehne ein Teilnahme ab und komme einige Zeit später zu der Überzeugung, dass ich doch gern dabei wäre und meine Fähigkeiten einbringen möchte.
Mit meinem Glauben geht‘s ähnlich hin und her: Mal fühle ich mich deutlich getragen und sicher und dann plagen mich wieder Zweifel und Ungewissheiten.
Will ich in Jesu Spur bleiben, stehe ich immer wieder vor der Aufgabe, meine Entscheidungen, mein Tun und Lassen an Seiner Botschaft auszurichten.
„Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“
Was meint ihr?
Dorothea Schönwälder
Die Rubrik Impuls zum Sonntag – gibt Frauen und Männern aus unserer Gemeinde die Möglichkeit, ihrem priesterlichen und prophetischen Auftrag Ausdruck zu verleihen. An dieser Stelle finden Sie in jeder Woche neu persönliche Gedanken zum Evangelium des jeweiligen Sonntags – individuelle Lebens-und Glaubenszeugnisse von Menschen, die versuchen, ihr Leben aus der Kraft der Taufe anzunehmen und zu gestalten.