An der Stelle, an der früher der Hochaltar stand, ist heute das Taufbecken in den Fußboden eingelassen. Die ältesten Zeugnisse von Liturgie belegen Taufstellen oder Baptisterien als kreuzförmig in die Erde gegrabenes Becken, in welches man über Stufen hinabsteigen konnte. Bis zur Jahrtausendwende war diese Praxis vorherrschend. Sie macht das Sakrament der Taufe zu einer ganzheitlichen und sinnhaften Erfahrung. Dieses Taufbecken ist zudem achteckig, für die Christen das Zeichen für die Vollendung des Menschen (Auferstehung am 8. Tag).
Die Kirche ist seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil sehr bemüht, diesen ursprünglichen Sinn der Taufe neu ins Bewusstsein zu heben.
Diese Taufstelle hält für den Vollzug mehrere Möglichkeiten offen:
Bei der Kinder-Taufe in der uns vertrauten Weise stehen Priester und Eltern am Rande des Taufbeckens. Das Kind wird wie bisher durch Übergießen des Wassers, das aus dem Zulauf ins Becken geschöpft wird, getauft. Es kann aber auch mit den Eltern vereinbart werden, dass ihr Kind bei der Taufe in das mit Wasser gefüllte Becken eingetaucht wird. Fast alle Kinder, die hier das Sakrament der Taufe empfangen, werden ganz in das Wasser eingetaucht.
Bei der Erwachsenen-Taufe steigen Priester und Taufbewerber in das Taufbecken hinab, um die Taufe durch Untertauchen und Auftauchen zu vollziehen. Im Taufritus heißt es dazu: Die Taufe durch Untertauchen und Auftauchen ist besser geeignet, die Teilnahme am Tod und an der Auferstehung Christi auszudrücken.
Das Taufbecken wird für jede Tauffeier mit frischem Wasser gefüllt, das zuvor auf ca. 35° Celsius erwärmt wurde. Dabei fließt das Wasser aus vier Quellen in das Taufbecken und erinnert so daran, dass ursprünglich in einem fließenden Gewässer getauft wurde, was auch heute noch z. B. bei Weltjugendtagen üblich ist. Die Quellen liegen ebenerdig, was in der gemeinsamen Tauferneuerung in der Feier der Osternacht einen ungehinderten Zugang für die Gemeinde ermöglicht.
Bei Beerdigungen ist es ein besonderes Geschenk, dass bei der Feier der Eucharistie der Leib des Verstorbenen seinen Platz unter dem Kreuz genau über dem Taufort hat; zusammen mit der Osterkerze, die daneben aufgerichtet wird, ein außerordentlich starkes Zeichen für unseren österlichen Glauben. Im Begräbnisritus heißt es dazu: Im Wasser und im heiligen Geist wurdest du getauft. Der Herr vollende an dir, was er in der Taufe begonnen hat.
Seit 2010 besteht durch eine rund um die Taufstelle angebrachte Sitzbank und gleichgeartete Hocker die Möglichkeit, die Werktagsmessen rund um die Taufstelle zu feiern. Dazu wird ein Acrylaltar auf die Taufstelle gestellt, wobei es ein besonderes Bild ist, wenn sich im Glas das Antlitz des Gekreuzigten ebenso spiegelt, wie die Taufstelle durch das Glas sichtbar bleibt.