Ambo und Altar stehen in der Feier der Heiligen Messe im Mittelpunkt. Im Johannesevangelium (Kapitel 1 Vers 14) heißt es: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“. Gemeint ist damit, dass Gott in Jesus Christus Mensch geworden ist. In der Eucharistiefeier, der Feier des Heiligen Mahles, verschenkt sich Jesus, als er das Brot bricht und seine Jünger dazu auffordert, davon zu essen: „Dies ist mein Leib“.
In der Eucharistiefeier wird nach christlichem Glauben in der Wandlung aus der Hostie der Leib Christi, in der Kommunion nehmen alle Christus körperlich in sich auf. Was nicht in der Feier aufgenommen wurde, wird in einem besonderen Schrank verwahrt: Dem Tabernakel. In einer älteren Übersetzung des Johannesevangeliums heißt es statt „unter uns gewohnt“: „unter uns gezeltet“. Das lateinische Wort „tabernaculum“ bedeutet übersetzt „Zelt“. Auch heute wohnt also Christus mitten unter uns, er ist greifbar und sichtbar. Daher ruht im Tabernakel neben den bereits konsekrierten Hostien auch eine besonders große Hostie, die in die eingestellt werden kann.
Der Tabernakel steht rechts von der Altarinsel in einer Nische, ist also von nahezu jedem Platz der Kirche gut zu sehen und wird während der Messe nicht verstellt. Das ewige Licht daneben zeigt an, dass Christus stets gegenwärtig ist. Um diesen wichtigen Ort besonders hervorzuheben, steht der Tabernakel auf einem Sockel, ist mit goldglänzendem Metall beschlagen und mit Bergkristallen verziert. Stilistisch wird hier auf die Buchdeckel des Evangeliums, den Ambo und (über die Altarleuchter) den Altar eine Brücke geschlagen.
Der heutige Tabernakel ist eine Folge der Umgestaltung der Kirche nach 1969. Zuvor befand sich ein Tabernakel fest eingepasst mittig im zentralen Hochaltar. „Liest“ man die heutige Raumaufteilung 093, so findet man links in der Bücker-Bibel das Wort des Alten und Neuen Testamentes. Im Zentrum der Kirche findet mit Altarinsel und Taufstelle unter dem großen Kreuz die Liturgie statt und rechts ist Gott selbst gegenwärtig. Alles kann für sich betrachtet werden und schließt sich doch einander ein.