Kirchenportale St. Maria Magdalena
An die Vorgeschichte der heutigen Kirche erinnern die Kirchenportale, wie wir sie heute sehen. Das linke Portal zeigt auf der linken Hälfte ein Bild der Leprosenkapelle und gibt auf der rechten Hälfte den Stifter und sein Wappen wieder.
Leprosenkapelle auf der linken Hälfte des linken Portals
Der Stifter und sein Wappen auf der rechten Hälfte des linken Portals
Am rechten Portal sehen wir eine Abbildung der ersten Kirche St. Maria Magdalena und das Wappen der Stadt Wattenscheid.
Neugotische Kirche auf der linken Seite des rechten Portals
Stadtwappen Wattenscheids auf der rechten Seite des rechten Portals
Das mittlere Hauptportal zeigt links die Begegnung Maria von Magdala mit Jesus an dessen leerem Grab. Rechts erkennt man Maria von Magdala, wie sie den Jüngern die Auferstehung Jesu verkündet.
Linke Seite des Hauptportals
Rechte Seite des Hauptportals
Vier Säulen tragen das Vordach. An den vier Säulenkapitellen erkennt man vier Bezeichnungen für den Namen Gottes: Sum qui sum (Ich bin der ich bin), Jehova (JHWH), Adonna (Adonai, mein Herr) und Emanuel (Gott ist mit uns).
Säulenkapitell der Vordachsäulen
Glockenturm der Kirche
Über dem Portal erhebt sich der Glockenturm, der drei Glocken aus Gussstahl enthält und zu drei Seiten auf Zifferblättern die Zeit anzeigt. Ursprünglich gab es auch noch von der rechten und linken Seite eigene Portale, die aber im Laufe der Zeit vermauert wurden. Heute finden in diesen so entstandenen Räumen Beichträume.
Ehemaliges Seitenportal der Kirche
Beichtraum
Die Stahl-Glocken im Turm wurden vom „Bochumer Verein“ gegossen. Das Verfahren stammt von Jacob Meyer, der Gussbetrieb liegt geografisch an derselben Straße wie unsere Kirche. Die Glocken wurden am 11. Juni 1915 in einer Feierstunde geweiht und tragen die Namen „Maria“, „Magdalena“ und „Gabriel“.
Eine der drei Stahlglocken
Glockentaufe, so nennt die Kirche die Weihe ihrer Glocken. Sie werden mit Chrisamöl gesalbt und mit Weihwasser besprengt. Auch einen Namen und Schutzpatron erhält die Glocke. Die Inschriften und Namen der Glocken deuten hin auf den bekannten Glockenspruch “Vivos voco, mortuos plango, fulgura frango!” (“Die Lebenden rufe ich, die Toten beklage ich, die Blitze zerreiß ich!“)
Die Namen und Inschriften unserer Glocken lauten:
Maria! Ut acies ordinata inimica fulgura frangas!
Du mögest wie ein geordnetes Kriegsheer die feindlichen Gewitter vertreiben!
Maria, Glocke 1, Ton h°, Durchmesser 1800 mm, Gewicht: 2450 kg
Magdalena! Ut nobiscum poenitentibus ab hoste prostratos plangas!
Du Büßerein, du mögest mit uns Büßenden die Toten beklagen, die vor dem Feinde gefallen!
Magdalena, Glocke 2, Ton h’, Durchmesser 1480 mm, Gewicht: 1400 kg
Gabriel! Ut pacem nunties primum viventibus vocas!
Du mögest uns den Frieden verkünden, wenn den noch Lebenden zum ersten Mal deine Stimme erschallt!
Gabriel, Glocke 3, Ton f’, Durchmesser 1350 mm, 1050 kg
Bereits in der ersten Kirche St. Maria Magdalena läuteten übrigens Stahlgussglocken.