Das lateinische Wort „altus“ heißt übersetzt „erhöht“. Dort, wo der liturgische Höhepunkt der Messe stattfindet, ist auch geografisch der Höhepunkt gesetzt: Drei Stufen führen zum Altar, dem Tisch des Mahles. Der Altar steht heute unter der Vierungskuppel, also dort, wo sich die Kirchenschiffe treffen. Damit kann die Gemeinde, die um die Altarinsel herum Platz nimmt, genau verfolgen und mitfeiern, was in ihrem Zentrum geschieht – auch im übertragenen Sinne. Zugleich stellen die Stufen kein großes Hindernis dar: Die Gemeinde kann mitfeiern, aber sie wird vom Altar nicht abgetrennt. Der vormalige Hochaltar kannte bauliche Barrieren (Kommunionbank), der neue Altar ermöglicht den ungehinderten Zutritt. Das nimmt die Gemeinde wörtlich: Bei der Kommunion versammelt sich die Gemeinde rund um die Altarstufen und bildet so ganz greifbar eine Mahlgemeinschaft, die sich erst auflöst, wenn alle im Kreis das Mahl empfangen haben.
Als die Kirche gebaut wurde, gab es an der Stelle, an welcher heute die Taufstelle in den Boden eingelassen ist, einen Hochaltar. Auch dieser war über Stufen zu erreichen und von Säulen umgeben. Einige dieser Säulen sind heute noch in der Kirche: Die Säule für die Osterkerze und den Schrein der Heiligen Öle sowie vier Säulen am Altartisch entstammen dem alten Hochaltar.
Ebenfalls enthielt der Hochaltar ein großes Gemälde, welches sich heute im Vorraum der Kirche gegenüber der Ikone „Muttergottes von der immerwährende Hilfe“ betrachten lässt.
Nach dem zweiten Vatikanischen Konzil entschloss sich die Gemeinde 1969, den Hochaltar abzubauen und einen neuen Altar in den Gemeinderaum zu ziehen. Der neue Altar ist, abgesehen von den Säulen aus dem vorherigen Hochaltar, wie die gesamte Kirche aus Sandstein gearbeitet. Er wurde am 25.09.1971 von Bischof Dr. Franz Hengsbach konsekriert. Dabei wurde an den vier Ecken des Altares an mit eingravierten Kreuzen bezeichneten Stellen Chrisam auf den Stein aufgebracht. Bei genauem Hinsehen lassen sich heute noch leichte Spuren erkennen.
Außergewöhnlich ist, dass der Altar gleich vier Reliquien enthält, davon sind zwei aus dem Hochaltar in den neuen Altar überführt worden, auch als Zeichen der Kontinuität. Aus dem alten Altar stammen Reliquien des Hl. Felicissimus und des Hl. Viktor, hinzu kamen Reliquien der Hl. Florentina und der Hl. Ilaria.